Haltet euch fest: Ich zeige euch heute wunderschöne, aussergewöhnliche Strände, die ihr so mit Sicherheit noch nicht gesehen habt! Überall auf der Welt könnt ihr sie finden und ich bin sicher – alle kennt ihr sicher noch nicht.
Feiner, nahezu weisser Sandstrand, türkisfarbenes Wasser, Kokosnusspalmen und eine Hängematte, die sanft im Wind daherschaukelt, während die Sonne auf der Haut kitzelt und das Meer sanft im Hintergrund rauscht – da wurden mal schnell alle Klischees aus der Tasche gekramt, um die Vorstellung vom Traumstrand perfekt zu machen. An nahezu undenkbar vielen Orten auf der Welt gibt es wahre Paradies. Doch irgendwie ist diese Vorstellung vom perfekten Strand 08/15-mässig, oder? Aus diesem Grund habe ich mich für euch mal auf die Suche nach aussergewöhnlichen Stränden gemacht und bin tatsächlich fündig geworden! Ihr werdet staunen…
Aussergewöhnliche Strände – zum Staunen schön!
Ein Strand voller Muscheln – Shell Beach in Australien
Ein strahlend weisser Strand, der nicht wie üblich aus Sand, sondern aus Muscheln besteht? Auch das gibt es und zwar an der westaustralischen Shark Bay! Dort liegen Millionen kleiner Muscheln und bilden eine teilweise bis zu 10 Meter tiefe Schicht. Etwa 40 Kilometer erstreckt sich die Küste entlang der Shark Bay in Australien, welche zu der Peron-Halbinsel gehört. Die Muscheln, die zur Gattung „Fragum erugatum“ gehören und somit die Form eines Herzen haben, sind vor allen Dingen in den Gewässern der Shark Bay stark vertreten. Durch die Wellen und den Wind wurden die Muscheln in Australien in einem Zeitraum von ungefähr 6.000 Jahren an das Ufer geschwemmt. Zahlreiche Touristen kommen in den Ort Denham, um sich auf den Weg zu dem sagenhaften Strand zu begeben. Denn dieser liegt etwa 30 Kilometer südlich von diesem kleinen Fischerdorf entfernt. Während die Muscheln an dem Ufer lose aufeinander liegen, haben sie an den landeinwärts liegenden Strandabschnitten eine fest Schicht gebildet, die damals sogar als Baumaterial verwendet worden ist.
Neben den eindrucksvollen Muscheln bezaubert ausserdem die Farbe des Meeres die Augen der Betrachter, denn durch den hohen Salzgehalt des Meeres schimmert es in einem wunderschönen Grün. Damit Touristen zu dem Strand gelangen können, wurden extra Wanderwege und Aussichtspunkte festgelegt. Durch die Kombination aus dem traumhaften Muschel-Paradies und dem grün schimmernden Meer ist der Shell Beach auf jeden Fall einen Besuch wert!
Hier wartet kein heller Sandstrand – Punaluu Black Sand Beach
Ein sehr weitläufiger, jedoch schwarzer Sandstrand liegt an der südöstlichen Küste Kaus auf Hawaii. Genauer gesagt, befindet sich der Strand auf der Big Island, der jüngsten Insel der hawaiischen Inselkette mit einer Fläche von 10.432 Quadratkilometern. Auch der Hawaii Volcanoes National Park befindet sich auf der Insel, welcher verantwortlich für die dunkle Farbe des Sandes ist. In dem Nationalpark ist nämlich der Vulkan Kilauea beheimatet, einer der aktivsten Vulkane der Welt. Durch die fliessende Lava, welche in das Meer läuft, entsteht der sehr weiche schwarze Sand. Wer den berühmten schwarzen Sandstrand auf Hawaii, der zwischen der Stadt Naalehu und dem eben genannten Nationalpark liegt, besucht, der kann gelegentlich auch einer hawaiischen grünen Seeschildkröte begegnen, die sich am Strand in der Sonne aalt. Allerdings darf man den Schildkröten nicht zu nahe gekommen und schon gar nicht berühren! Ebenso ist es verboten den schwarzen Sand mitzunehmen.
Der Punaluu Black Sand Beach ist zwar kein optimaler Ort, um ein bisschen im Meer zu schwimmen, doch für ein romantisches Picknick eignet er sich alle Mal! Während man auf einer Decke sitzt und kleine Leckereien geniesst, kann man den feinen schwarzen Sand unter den Füssen spüren und ein paar wundervolle sowie erholsame Stunden auf Hawaii geniessen.
Papakolea – Der Strand mit dem grünen Sand
Vom schwarzen Strand geht es zum nächsten Strand auf Hawaii – diesmal ist er allerdings grün! Weltweit gibt es nur vier bekannte grüne Sandstrände, einer von ihnen ist der ! Seine tief-grüne Farbe erhält der Sand durch das Olivin Mineral, welches von den nahe gelegenen Lava-Steinen stammt und von der Brandung an den Strand geschwemmt wird.
Um an den Strand zu gelangen, müssen Touristen eine längere Reise auf sich nehmen. Von den Städten Kona oder auch Hilo aus müssen sie beispielsweise zunächst erst zwei Stunden mit dem Auto fahren und danach noch eine etwa drei Kilometer lange Wanderung auf sich nehmen. Doch der lange Weg lohnt sich auf jeden Fall und das wohl Beste daran ist: Besucher haben aufgrund der Lage meist den Strand ganz für sich alleine!
Neuseelands Moeraki Boulders am Koekohe Strand
Tonnenschwere, grau gefärbte Felsbrocken schmücken den Koekohe Strand in Neuseeland. Entweder einzeln oder in Gruppen liegen die grossen, kugel- oder zum Teil auch oval-förmigen Mineralien am Strand entlang verteilt. Dabei können sie bezüglich ihrer unterschiedlichen Grösse in zwei Gruppen eingeteilt werden. Denn ein Drittel der Felsen hat ungefähr einen Durchmesser zwischen 0,5 bis 1 Meter und die restlichen zwei Drittel sind durchschnittlich 1,5 bis maximal 2,2 Meter gross.
Zu finden sind die riesigen Felsbrocken an der Küste Otago zwischen Moeraki und Hampden. Jedoch sind sie für Besucher nicht immer sichtbar, denn nur bei Ebbe erscheinen sie am Strand, ansonsten werden sie in der Regel vom Wasser überdeckt. Der Ursprung der Steinmurmel ähnlichen Moeraki Boulders liegt 65 Millionen Jahre zurück. Innerhalb von 4 Millionen Jahren haben sich durch die Kristallisierung von Kalzium und Karbonaten die Felsen geformt. Einige von ihnen sind allerdings nicht mehr vollständig, stattdessen sind sie von netzartigen Rissen und Spalten auf der Oberfläche durchzogen. Touristen können bei ihrem Besuch am Koekohe Strand auf der Südinsel Neuseeland nicht nur am Strand entlang laufen und die Felsbrocken beobachten, sondern ausserdem einen Stop in dem Ausflugslokal einlegen, von wo aus sie die riesigen Steine von oben aus betrachten können!
Malediven: Ein Strand, der im Dunkeln hell erleuchet
Tagsüber erstrahlt so mancher Strand bereits schon in seinem ganz besonderen Glanz durch seinen hellen, weissen Sand. Doch auf den Malediven leuchten die Strände selbst im Dunkeln! Verantwortlich dafür sind Algen, die den Sand in einen Glitzerstrand verwandeln. Sowohl auf den Inseln Mudhoo, Vaadhoo als auch auf Rangali kann an der Küste und auf einem Boot auf dem offenen Meer dieses Phänomen beobachtet werden. Am besten eignen sich die Zeiträume von Juli bis Februar dazu.
Doch wie schafft der Strand es nachts zu leuchten? In der Wissenschaft wird dieser Akt Biolumineszenz genannt, welches von den im Phytoplankton enthaltenen Einzellern ausgelöst wird. Dabei werden durch Berührungsreize von den Kleinlebewesen Signale in Form von Licht ausgesendet, die dafür sorgen, dass der Strand nachts leuchtet. Besonderes Highlight: Geht man an dem Strand entlang und tritt auf die angeschwemmten Einzeller, erleuchtet der Fussabdruck im Sand. Dieses tolle Phänomen können Touristen jedoch nicht nur auf den Malediven entdecken, sondern beispielsweise auch in Puerto Rico an dem Mosquito Bay.
Kalifornien: Glass Beach – ein Strand, der zuvor eine Müllhalde war
Eine Mülldeponie, die im Laufe der Zeit zu einem fantastischen Strand wird? Auch das ist möglich! In dem Ort Fort Bragg, im Norden des US-Bundesstaates Kalifornien, liegt der Glass Beach in dem MacKerricher State Park. Alter Müll, vor allem Glasflaschen, die vor Jahren ins Meer geworfen worden sind, haben diesen wundervollen Strand zu einem echten Geheimtipp unter Touristen gemacht. Hunderttausende kleine Glassteine schimmern im Sonnenlicht meist in den Farben weiss, rot und grün an dem Strand.
Nachdem 1967 die damalige Mülldeponie in Kalifornien auf Grund unkontrollierter Müllentsorgung gesperrt worden ist, haben sich nach mehrfacher Reinigung und Einwirkung der Natur und des kontinuierlichen Wellenschlages die letzten Müllreste zersetzt und Glasscherben wurden durch das Meerwasser abgeschliffen und somit zu kleinen runden Glassteinen geformt. Das Mitnehmen dieser einzigartigen Steine aus Glas ist bei einem Besuch allerdings strengstens verboten!
Weitere bunte Sandstrände auf der Welt
Pink Sand Beach Bahamas
Fangen wir an mit dem Pink Sand Beach auf den Bahamas. Dieser erstreckt sich mit einer Länge von etwa 5 Kilometern entlang am türkisfarbenen Wasser auf der Harbour Island. Allerdings ist der Sand selbst eigentlich gar nicht pink, sondern schimmert lediglich durch die roten Korallen in der Farbe, die sich an dem Strand mit dem weissen Sand vermischen. Doch auch wenn er nur so scheint, lohnt sich ein Besuch dieses Strandes auf jeden Fall, zumal man dort ausgezeichnet schwimmen kann auf Grund des niedrigen Wellengangs.
Red Beach, Maui
Nicht pink sondern rot, ist der Red Beach, auch Kaihalulu Beach genannt, auf der hawaiischen Insel Maui. Durch den hohen Eisengehalt in der Gegend erhält der Sand die rote Farbe und stellt somit einen tollen Kontrast gegenüber zum Meer dar. In der Nähe von Hana an Mauis Ostküste liegt der eindrucksvolle Strand, jedoch ist das Schwimmen dort nicht immer zu empfehlen auf Grund der starken Strömung. Sollte man jedoch Glück haben und das Wasser ist ruhig, eignet es sich optimal zum Schnorcheln, um die unzähligen tropischen Fische zu erleben.
Pfeiffer Beach, Kalifornien
Kommen wir zuletzt zum Pfeiffer Beach in Kalifornien. Beim ersten Mal ist dieser Strand nicht leicht zu finden, doch wenn man ihn gefunden hat, wird man mit einer atemberaubenden Kulisse belohnt! Denn hierbei handelt es sich um die schönste Sandbucht der Küstenlandschaft Big Sur, wo der Sand in violett erleuchtet.
Außergewöhnliche Strände sind schon was anderes, als das, was wir gewohnt sind, nicht wahr? Und wer weiß, vielleicht geht eure nächste Reise ja zu einem der Strände, um sie vor Ort mal genauer zu betrachten? Ich wünsche euch dabei auf jeden Fall viel Spass!