Bali ist die Trendinsel schlechthin. Wunderschöne Strände, eine vielfältige Kultur und tolle Natur zieht Backpacker, Pauschalreisende und Individualtouristen gleichermassen an. Woran das liegt, was Bali zu bieten hat und was ihr beachten solltet, hat meine Leserin Dominique in einem sehr ausführlichen Reisebericht zusammengefasst.
Bali ist die einzige nicht-muslimische Insel im Inselstaat Indonesien und das ist an jeder Ecke zu spüren. Ein Hauch von Räucherstäbchen liegt über der Insel und verleiht ihr den einzigartigen Duft, der euch sofort in die Nase steigt, sobald ihr das Flugzeug verlasst. Lasst euch von den wertvollen Tipps, die meine Leserin Dominique von ihrer letzten Bali Reise mitgebracht hat, inspirieren und verbringt vielleicht schon bald eure nächsten Ferien auf dieser vielseitigen Insel.
Bali Reisebericht – Alle Infos auf einen Blick
Kuta und Denpasar | Balis Norden | Der Süden | Der Osten
Tipps und Must Do’s
Entspannen auf Bali | Das beste Streetfood & die besten Strände | Roller fahren auf Bali | Shopping mit Verhandlungsgeschick
Bali im Schnelldurchlauf
Die beste Reisezeit für Bali liegt zwischen April und November. Der europäische Winter ist nicht zu empfehlen, da in der Regenzeit tagelanger Regen keine Seltenheit darstellt. Wenn euch das nicht stört, dann findet ihr eine fast touristenleere Insel mit verlockenden Angeboten für Hotels vor. Schaut euch dazu einfach den Artikel zur Regenzeit an. Doch jetzt erstmal zurück zur Insel selbst: Bali mit einem Reisebericht gerecht zu werden, ist eigentlich beinahe unmöglich. Die Insel befindet sich nämlich in ständigem Wandel und es eröffnen fast täglich neue Restaurants und Geschäfte. Hier ist ein kleiner geographischer Überblick, nach dem ihr eure Ferien auf Bali planen könntet.
Kuta und Denpasar
Der Flughafen liegt im Süden von Kuta, dem Dreh- und Angelpunkt von Bali. Mit Kuta, mittlerweile Seite an Seite mit den Nachbarorten Seminyak und Legian im Norden, pflegen die meisten Reisenden eine Hassliebe. Hier hat sich das Zentrum des westlichen Pauschaltourismus entwickelt.
Unmittelbar an Kuta gelegen ist der Flughafen Bali Denpasar. Denpasar, die Hauptstadt der Insel, liegt jedoch etwas weiter östlich im Landesinneren und kann reisetechnisch getrost übersehen werden. Sie ist überladen mit Souvenirshops und übersät mit Clubs voll von betrunkenen Australiern. Je nachdem, ob ihr die Geschäftigkeit der Gassen mit seinen Unmengen an Motorrädern mögt, findet ihr hier eine wuselige Stadt vor, die man lieben oder hassen kann.
Der Norden – Beachclubs und mehr
Von dem Strand in Kuta solltet ihr lieber nicht zu viel erwarten und euch stattdessen schnell Richtung Norden oder Süden aufmachen. Im Norden grenzt das schicke Seminyak an Kuta. Einen Besuch wert ist die Jalan Oberoi (so nennen die Balinesen ihre Strassen), in der wunderschöne Boutiquen – Lost in Paradise, Bamboo Blonde, Somewhere- und grossartige Restaurants – La Favela, Cafe Bali – zu finden sind. Hier kann man gemütlich einen Tag verbringen und durch die Geschäfte flanieren.
Nördlich des Legian Beachs, der meist hervorragende Bedingungen für Surf-Anfänger bietet, befindet sich der Batu Belig Beach. Noch ein Stück weiter im Norden findet sich an den zunehmend schwarz werdenden Vulkansandstränden das Surfermekka Canggu. Fern von Kuta und Pauschaltouristen haben hier viele Expats ihre Heimat gefunden. Die Atmosphäre ist sehr entspannt und es gibt neben guten Wellen auch wieder leckere Restaurants, wie zum Beispiel das Deus ex machina (unbedingt Sonntagabend bei den kostenlosen Livekonzerten vorbeischauen), das Betelnut Café oder auch der Echo Beach Club, wo ihr frisches Seafood mit „all you- can-eat“-Beilagen direkt am Strand geniessen könnt.
Der Süden – Traumhafte Strände
Reist ihr von Kuta in den Süden, werden die Strände weisser und die Touristen zu Surfern. Auf der Bukit-Halbinsel finden sich einige versteckte Strände, an denen es sehr leckere Warungs (indonesische Restaurants) gibt. Einer der schönsten Strände in dieser Region ist der Bingin Beach. Haltet auf der Jalan Ulu Watu nach einem kleinen Surfbrett Ausschau, das den Weg anzeigt. Von dort aus sind es nur noch wenige Minuten bis an den paradiesisch schönen Strand. Nicht verpassen dürft ihr den Ausblick von Ulu Watu: Geniesst ein kühles Bintang Bier, schaut den Surfern beim Besiegen der halsbrecherischen Wellen zu und fühlt euch, als hättet ihr das Ende der Welt erreicht.
Der Osten – das Taucherparadies
Nun wird es Zeit für den Osten der Insel: Padang Bai. Das Taucherparadies ist auch Abfahrtsort der Fähren zu den Gili-Inseln: Gili Trawangan (viele junge Leute, Night Market mit frischem Fisch und typischen indonesischen Gerichten), Gili Air (Resorts der gehobenen Preisklasse) und Gili Meno (ein angenehmer Mix aus beiden, sehr ruhig). Ein atemberaubender Blick auf den Vulkan Rinjani in Lombok, schneeweisse Strände, türkisfarbenes Meer und Schnorcheln mit Meeresschildkröten sowie Tauchen mit Mantarochen erwarten euch hier.“
Bali – Tipps und Must do’s für die Trauminsel
Mit einem abgeschlossenen Bachelorstudium in der Tasche stand Dominique nun da. Und nun? Noch ein Masterstudium absolvieren? Gleich erste Arbeitserfahrungen sammeln? Dem Ernst des Lebens ins Auge blicken?
„Nein, dazu war ich noch nicht bereit. Zu gross war die Welt, es gab nichts zu verlieren und noch so viel zu sehen. Schnell stand fest, dass ich in Australien den Grossteil meiner achtmonatigen Reise verbringen wollte. Wieso ich letztendlich vier von acht Monaten auf Bali verbracht habe, kann ich euch hoffentlich mit meinen Empfehlungen für die hinduistische Insel näherbringen.
Bali als erstes Ziel stand schnell fest. Eine Freundin studierte dort bis August und hatte viele Tipps parat und eine andere fing im September dort an. Studieren auf Bali mag auf den ersten Blick paradiesisch klingen – ist es auch!
Entspannen im balinesischen Spa
Massagen beispielsweise gehören sehr schnell zum Alltag. Schmerzt der Rücken nach dem ganztägigen Rollerausflug in den Dschungel? Ist der Muskelkater vom Surfen endlich ein wenig besser geworden? Könnte man sich nach dem Feiern nichts angenehmeres als eine Kopfmassage vorstellen?
Von meiner Freundin empfohlen, kann ich den Tipp nur weitergeben: Besucht das Bening Spa. Von Haare schneiden und Maniküre bis hin zu allen Massagearten, die man sich nur wünschen kann, ist hier alles zu finden. Eine Stunde Ganzkörpermassage kostet hier umgerechnet nur 3,90 CHF. Der Spa und seine Mitarbeiter ist durch die Lage ausserhalb der Touristenzentren sehr authentisch und sympathisch. Unbedingt ausprobieren: die Ohrenkerzen!
Massagen direkt am Strand würde ich nur bedingt empfehlen, da man selbst nach fleissigem Handeln noch mehr bezahlt als in einem Salon und die Masseusen meist nicht professionell ausgebildet sind.
Das beste Streetfood und die schönsten Strände auf Bali
Mindestens genauso wichtig ist natürlich Essen. Indonesische Gerichte enthalten viel Gemüse, Reis oder Nudeln und frittierte Beilagen. Ein gutes Nasi Goreng, Mie Goreng oder Nasi Campur (Nasi – Reis, Mie – Nudeln, Goreng – gebraten, Campur – gemischte Beilagen, die man selbst auswählt) holt man sich am besten in einem Warung, die an fast jeder Ecke zu finden sind (typische, kleine indonesische Restaurants, meist mit niedrigen Preisen und hervorragendem Essen). Hier ist der Warung Murah am Lio Square in Kerobokan (nördlich von Seminyak, nicht weit von der Massage entfernt!) sehr zu empfehlen. Generell sollte man bei lokalen Restaurants frischen Salat meiden, ansonsten hatten wir jedoch nie Probleme und haben munter alles ausprobiert. Hier gilt wie immer beim Reisen: cook it, peel it and do not eat salad.
Bei einem längeren Aufenthalt in asiatischen Ländern kommt oftmals die Lust nach einem guten Frühstück auf. Das Bali Buda, Jalan Raya Semer in Kerobokan (nördlich von Seminyak) ist mit seinen gemütlichen Sesseln zu unserem zweiten Wohnzimmer geworden. Hervorragende Sandwiches, vegane Gerichte und atemberaubende Säfte – und das alles unter 5 CHF pro Person! Ein weiteres Einrichtungs- und Geschmacksparadies ist das Cafe Bali, Jalan Oberoi. Hier teilt ihr euch am besten das ‚Cafe Bali Frühstück‘ und bekommt so einen vollen Tisch mit Oeufs Benedicts mit Lachs, Brot, selbstgemachten Marmeladen, Heissgetränken, Müsli und frischem Obstsalat für unter 3,90 CHF pro Person.
Gut gestärkt haben wir uns dann meist Richtung Strand aufgemacht. Da ich in einer Studentenvilla in Kerobokan, das nördlich von Seminyak liegt, gewohnt habe, sind wir meistens nach Canggu gefahren. Hier könnt ihr zwischen dem Echo Beach und dem Batu Belong Beach wählen. Ein Surfboard bekommt ihr für umgerechnet 3,90 CHF und könnt euch damit zwei Stunden in die Wellen stürzen. Haie und andere gefährliche Meeresbewohner werden euch, im Gegensatz zu Australien, hier auf keinen Fall begegnen!
Die gekühlte Kokosnuss für 1,10 CHF darf danach natürlich nicht fehlen. Und schon schwingt man sich wieder auf den Roller und es geht Richtung Süden. Nach einer Stunde Fahrt sind wir bei unserem Lieblingsstrand, dem Bingin Beach, angekommen und gönnen uns ein leckeres Nasi oder Mie Goreng als Mittagessen und bezahlen dafür und für den atemberaubenden Ausblick auf das türkise Meer in jedem Warung an diesem Strand umgerechnet nur 1,70 CHF. Nachmittags setzt meist die Ebbe ein und wir schnappen unsere Schnorchelausrüstung und erkunden das Korallenriff, das direkt an die Brandung angrenzt.
Eine fünfminütige Rollerfahrt entfernt liegt der Padang Padang Beach, an dem ‚Eat, Pray, Love‘ gedreht worden ist. Er ist sehenswert, jedoch meist sehr touristenüberladen. Noch gute zehn Minuten weiter liegt ‚das Ende der Welt‘ Ulu Watu. Jeden Sonntagabend kann man die Nächte im Single Finn durchtanzen und auch der hauseigene, gut sortierte Klamottenladen ist einen Blick wert.
Für das anstehende Abendessen haben wir nun mehrere Möglichkeiten. Wenn euch der Sinn nach Seafood BBQ steht, geht es zurück an den Bingin Beach. Dort könnt ihr zwischen frisch gefangenen Garnelen, Thunfisch, Tintenfisch und Snapper eure gewünschte Grösse auswählen und frisch zubereiten lassen. Ihr zahlt am Ende pro Person umgerechnet 9 CHF mit Getränken und bekommt Reis und Gemüse dazu. Der – mal wieder – atemberaubende Sonnenuntergang ist natürlich umsonst! Ein weiterer Geheimtipp für Seafood BBQ ist das Echo Beach BBQ in Canggu. Hier bezahlt ihr nur für euren Fisch oder euer Fleisch und dürft euch am Beilagenbuffet so oft bedienen wie ihr wollt. Mit einer gekühlten Kokosnuss in der Hand und Ausblick auf Surfer und den Sonnenuntergang bezahlt ihr hier für euer Abendessen umgerechnet etwa 7 CHF.
Wenn ihr jedoch an dem Abend noch Grosses vorhabt, dann macht euch am besten auf in den Skygarden, Jalan Legian in Kuta. Hier gibt es jeden Abend auf der Dachterrasse für umgerechnet 3,90 CHF ein hochwertiges All-You-Can-Eat Buffet mit wechselnden Themenabenden und kostenlosem Wasser. Ab zehn Uhr gibt es für eine Stunde kostenlose Getränke und die Partynacht kann beginnen! Das Eikon, Jalan Legian, mit seinem Oldschool HipHop und La Favela, Jalan Oberoi, Woobar im W Hotel, Jalan Petitenget sowie Charlie’s, Lio Square waren mitunter unsere Lieblingsclubs.
Herumkommen auf Bali
Taxis sind auf Bali, im Gegensatz zu vielen anderen asiatischen Ländern, nicht ganz billig. Für eine mittellange Strecke bezahlt man nach harten Verhandlungen gut und gerne 8,90 CHF und wer sich nicht die meiste Zeit in seinem Hotel aufhalten möchte, ist am besten mit einem Roller bedient.
Die Miete variiert zwischen 1,10 CHF und 4,50 CHF pro Tag, je nachdem wie lange ihr ihn ausleiht. Achtet darauf, dass ihr Fahrzeugpapiere ausgehändigt bekommt und dass eure Helme gut schliessen und einen sicheren Eindruck machen. Ich habe in den vier Monaten zwar nur einen Unfall gesehen und bin selbst ohne Schrammen durch den Verkehr gekommen, jedoch kann man nie vorsichtig genug sein. Ein internationaler Führerschein ist ein Muss bei einer Polizeikontrolle, ich bin jedoch kein einziges Mal kontrolliert worden. An den Linksverkehr habt ihr euch ganz schnell gewöhnt, da ihr meistens nie alleine auf der Strasse seid. Und bloss keine Angst davor haben – ich bin auf Bali das erste Mal in meinem Leben Roller gefahren und vermisse es im Nachhinein fast ein bisschen!
Einkaufen und Handeln
Exorbitante Preise zu verlangen ist eine der Lieblingsbeschäftigungen der Balinesen. Hier einige Preise, die wir bezahlt haben – damit ihr einen Anhaltspunkt zum Handeln habt:
- Sonnenbrillen: 30.000 (2,20 CHF)
- Oberteile und kurze Kleider: 50.000 (3,50 CHF)
- Lange Kleider und Hosen: 80.000 – 100.000 (5,60 bis 7 CHF)
- Babykleidung: 20.000 – 40.000 (1,40 bis 2,80 CHF)
Souvenirs besorgt ihr euch am besten in einem der zahlreichen Oleh-Olehs (indonesisch für Geschenke). Am besten fanden wir den Krishna Oleh-Oleh auf der Sunset Road. Dort bekommt ihr alle Mitbringsel zu einem Bruchteil der Preise, die in den Souvenirläden verlangt werden. Die Marken-Outlets auf der Sunset Road haben mit ein bisschen Glück Adidas Sneakers für 28 CHF.
Ich hoffe, ich habe euch mit meinen Tipps Bali ein bisschen näher bringen können. Nach meinen vier Monaten dort bin ich nun sehr geübt im Rollerfahren, kann endlich scharfes Essen zu mir nehmen ohne in Schweiss auszubrechen, habe neben Australien eine dritte Heimat gefunden und gelernt, beim Handeln nicht nachzugeben.“
Lust auf Indonesien?
Hallo.
Bali und Indonesien allgemein reizt mich schon laaange. Und dieses Jahr soll es endlichendlich so weit sein. YAY! :D
Danke für die Tipps :)
Würde gerne irgendwo in Bali hinter ’ner Strandbar arbeiten. Oder vielleicht in einem Hostel. Oder vielleicht auch dann mal als Surflehrerin (wenn ich dies dann richtig gut kann ;)). Weisst du, ob man dies legal darf und kann? Muss nicht zwingend gegen Bezahlung sein. Gegen Kost und Logie würde ich auch hinter den Tresen stehen :)
Danke im Voraus für deine Antwort.
Kat.
hallo
plus minus ein ganz guter Bericht.. Beim Punkt Internationaler Führerausweis musste ich aber laut raus lachen. Das braucht es definitiv nicht in Bali. Sind mehrere male kontrolliert worden und ich habe nur meine Identitätskarte als Führerausweis hingehalten den ich gar nicht habe haha