Schon viel zu lange bewundert ihr all jene aus der Ferne, die sich es einfach wagen, ihr Leben in einen Rucksack packen und raus in die weite Welt gehen – jetzt seid ihr dran! Backpacking ist ein Abenteuer und kann oftmals ziemlich beängstigend wirken – am richtigen Ort seid ihr jedoch auch als Anfänger gut und sicher aufgehoben. Welche Destinationen sich am besten beim Backpacking für Anfänger eignen, erfahrt ihr hier…

Wohin geht meine erste oder nächste Backpacking-Reise? Welche Länder sind dafür überhaupt geeignet? So und so ähnlich sehen wahrscheinlich die Fragen in den Köpfen der reise- und abenteuerlustigen Backpacker aus. Es gibt Länder, die besonders für Anfänger geeignet sind, und jene, die sich eher für erfahrene Profi-Backpacker eignen. Damit ihr wisst, welches das passende Reiseziel für euch ist, habe ich eine Übersicht erstellt, die euch bei der Entscheidung weiterhelfen soll.

Hier im ersten Teil lernt ihr geeignete Reiseländer für Anfänger kennen, im zweiten Teil wiederum stelle ich Länder für Fortgeschrittene oder Profis vor. Wichtig für alle Backpacker – egal ob Neuling oder Profi – ist aber, dass man absolut offen für Neues sein muss. Auch ein paar Fremdsprachen-Grundkenntnisse zu haben ist sicherlich sehr hilfreich. So ist es für Neulinge beispielsweise empfehlenswert, erstmal Länder zu bereisen, dessen Kultur sich nicht so extrem von der eigenen unterscheidet, um einem Kulturschock vorzubeugen. Das macht es dann leichter, diese neue Art zu reisen erst einmal für sich zu testen.

Teil 1 – Diese Länder sind bestens geeignet bei Backpacking für Anfänger

Australien | Neuseeland | USA | Europa | Thailand | Bali | Check: Welches Land passt zu dir?

Young lady hiker standing with backpack on top of a mountain and enjoying sunrise

Australien der Allrounder – Vom Outback bis hin zu grossen Metropolen

Der kleinste Kontinent der Welt ist wie gemacht für Backpacker und genau aus diesem Grund werdet ihr dort auch bestimmt viele Backpacker treffen. Generell ist Australien von der Kultur her ähnlich wie Österreich, ein Kulturschock dürfte also ausbleiben. Australien ist eine sehr gute Wahl für die erste Reise, die Menschen dort sind überaus freundlich und hilfsbereit. Obwohl es der kleinste Kontinent der Erde ist, gibt es total viel zu sehen und zu entdecken. So sind den meisten von euch bestimmt die Weltstädte Sydney und Melbourne bekannt.

Auch den vielen Nationalparks sollte man mal einen Besuch abstatten, diese kann man meist kostenfrei besuchen. Wo Nationalparks sind, sind oft auch wilde Tiere. 90% aller australischen Tiere, die ihr hier seht, gibt es sonst nirgendwo auf der Welt. Entdeckt das australische Outback, die Wüste, die vielen tropischen Regenwälder und vieles mehr – am besten während eines Roadtrips. Man kann nicht aufhören aufzuzählen, was man dort alles gesehen haben muss. So gibt es auch noch tolle Küsten und Strände, und auch vor Action macht das Land keinen Halt. Probiert Wassersportarten wie Tauchen, Schnorcheln, Segeln oder Surfen aus, und erlebt nachts die Party eures Lebens. Besonders im Trend ist derzeit außerdem Südaustralien. Ihr seht, das Land ist enorm vielfältig.

Sydney Opera House Australia

Die kostengünstigste Unterkunft für Backpacker sind Hostels, die es in Australien noch und nöcher gibt. Da variieren die Preise aber natürlich je nach Ort. Ist man etwas abseits der Millionenstädte, zahlt man im Sommer um die 25$ pro Nacht. In den grossen Städten Melbourne und Sydney kann eine Nacht auch mal um die 40-50$ kosten. Sollte euch eine Hostel-Unterkunft zu teuer sein, könnt ihr auch auf CampingFerien umsteigen. Es gibt in Australien sehr viele Campingplätze, wo man entweder sein Zelt aufschlagen oder seinen Camping-Van abstellen kann. Bitte beachtet aber, dass wildes Camping in vielen Gegenden untersagt ist.

Auch wenn überaus beliebt, ist Australien ein relativ teures Backpackingziel. Es fängt schon mit den langen, teuren Flügen und den sonstigen Anreisekosten an. Auch deshalb sollte man sich genau überlegen, wie lange man vor Ort bleibt. Manche sagen zum Beispiel, dass es sich unter drei Wochen nicht lohnt, allein wegen der langen Anreise und weil es so unglaublich viel zu sehen gibt. Geht man ausserhalb essen und trinken, so kann die Rechnung am Ende des Abends schon ein kleiner Spassverderber sein. Am günstigsten kommt man weg, wenn man sich in Supermärkten selbst mit Lebensmitteln eindeckt – definitiv eine günstige Alternative zum Restaurant. Doch auch da – macht euch gefasst: Lebensmittel in Australien sind durchschnittlich ca. 30% teurer. Auch die Touren sind somit generell etwas preisaufwändiger, als man es sonst gewohnt ist – allerdings empfehle ich euch das Geld lieber in Attraktionen, dem Sehen und Erleben des Kontinents zu stecken, als am falschen Ende zu sparen. Mein Tipp: Lieber etwas spartanischer Wohnen und in die Erlebnisse und das Umherreisen mehr Budget stecken.

Kangaroos on the road

Rundum ist Australien ein passendes Ziel für Anfänger-Backpacker. Selbst mit den kleinen Englischbrocken kommt man hier gut zurecht und die Wahrscheinlichkeit, dass ihr hier auf andere Backpacker trefft, liegt bei 100%. Nur was eure Finanzen angehen, solltet ihr euch genug informieren, damit ihr nicht plötzlich nach einer Woche in der Fremde das Blaue Wunder erlebt.

Neuseeland – Das Land für Naturfanatiker

Neuseeland ist mit seiner Nord- und Südinsel ein sehr beliebtes Ziel für Backpacker. Es bietet Grossstädte wie Auckland und Wellington, aber auch Top-Strände, vor allem auf der Nordinsel. Die Naturvielfalt bietet hier so einiges. Neben schönen Stränden kann man hier auch Vulkane, Fjorde, Gletscher und Höhlen bestaunen. Genau das Richtige für Backpacker, die gleichzeitig auch Naturliebhaber sind. Ein Kulturschock wird hier ausbleiben, da Neuseeland sehr westlich ist. Hier braucht ihr auch keine Angst haben, alleine zu sein, denn auch hier stösst ihr mit 100-prozentig auf andere Backpacker, von denen ihr neue Insidertipps erhaschen oder sogar ein Stückchen mitgenommen werden könnt.

Lake Matheson

Am günstigsten nächtigt man hier in Hostels, die gibt es weitestgehend im ganzen Land verstreut. In vielen Hostels gibt es auch Schlafsäle – das sind Zimmer mit mehreren Betten, in denen man sich seine Schlafstätte mit weiteren Gästen teilt und somit wieder am Preis etwas runterschrauben kann. Die beste Reisezeit für einen Besuch in Neuseeland ist zwischen Dezember und Februar, denn dann ist dort Sommer. Zu dieser Zeit sollte man lieber seine Unterkünfte vorher buchen, da zu der Hochsaisonauf beiden Inseln schon ziemlich viel los ist. Da kann die günstigste Unterkunft schnell mal vergriffen sein. Leider ist Neuseeland ein relativ teures Reiseland, wobei man mit einer guten Planung und gezielter Setzung von Prioritäten sicher auch mit wenig Budget gut zurecht kommt.

Um sich hier fortzubewegen, empfiehlt sich entweder ein eigenes Auto, ein Mietwagen oder Busse. Sehr beliebt in Neuseeland ist aber auch das Trampen. Überall sieht man am Strassenrand die ausgestreckten Daumen der Backpacker, die darauf hoffen, mitgenommen zu werden. An abgelegenen Orten wartet man aber auch mal gerne ein paar Stunden, also sollte man sich lieber ein zuverlässigeres Fortbewegungsmittel suchen.

Lake Matheson

USA – Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Von Skilaufen in den Rocky Mountains bis hin zum in der Sonne liegen auf Traumstränden und unter Palmen – In den USA ist alles möglich. Die Vereinigten Staaten sind für Backpacking ein super Reiseziel, um warm zu werden – es gibt westliche Standards, die Menschen sind aufgeschlossen und Sprachbarrieren sollten ebenfalls leicht zu überwinden sein. Die USA bietet euch wahnsinnige Metropolen, wunderschöne Strände und einzigartige Natur. Eine geeignete Route, um einige Highlights zu sehen, ist zum Beispiel die Route 66. Ansonsten reist man am besten durch die unterschiedlichen Metropolen der USA und schaut sich so viele Nationalparks wie möglich an. Um nur einige zu nennen: Yosemite, Gran Canyon, Kenai Fjords oder auch Yellowstone. Da muss man schon viel Zeit und auch einiges an Budget einplanen, um möglichst viel sehen zu können.

Route 66 California

Zum Übernachten gibt es sehr viele Hostels, in denen man günstig schlafen kann und für kleines Geld wird man in den USA auch locker satt. Um weitere Strecken zurückzulegen, eignet sich am besten das Fliegen. Ansonsten kann man auch auf Busse, die Eisenbahn oder, die in grossen Städten vorhandenen, U-Bahnen und Hochbahnen zurückgreifen. Wenn man möchte, kann man sich aber auch einen Mietwagen nehmen oder man kauft sich ein Auto, wenn man mehrere Monate bleibt – am Ende dann einfach an den nächsten Roadtripper oder Backpacker weiter verkaufen.

Backpacking für Anfänger in Europa

Europa ist für uns ziemlich einfach zu bereisen: In häufig weniger als einer Stunde ist man in einem anderen Land und Visumprobleme haben wir auch nicht. Das macht die ganze Reise schon mal ein bisschen einfacher. Wer durch Spanien, Griechenland oder Italien reist, der sollte mehr Budget einplanen, was die Übernachtungen in Hostels, die Fortbewegung, Lebensmittel und das Ausgehen betrifft. Je nach Land hat man auch hier unterschiedliche Kulturen und vor allem Sprachen. Deshalb ist es wichtig, dass man zumindest ein wenig Englisch sprechen kann.

In Osteuropa sind die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger. Damit sind zum Beispiel die Balkanstaaten gemeint. Hier ist die am besten geeignete Reisezeit allerdings aufgrund des kühleren Klimas in den Sommermonaten.

Map of Europe

Auch Österreich, Deutschland und die Schweiz bieten Reisenden hohen Komfort in Sachen Fortbewegung. Die Infrastruktur lässt mit Fernbussen, Bussen, Zügen, vielen Autobahnen und Flughäfen keine Wünsche offen. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten, beispielsweise für die Unterkünfte, nicht immer ganz so günstig.

Auch Skandinavien im Norden Europas bietet sich als Ziel für Backpacking Anfänger an. Vor allem Naturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Fjorde, Wälder, Gletscher und viele weitere Sehenswürdigkeiten warten hier auf euch. Durch die gut ausgebaute Infrastruktur kann man sich bequem fortbewegen. Zahlreiche Flughäfen in den grossen Städten geben einem die Möglichkeit, schnell von einem Ort zum nächsten zu kommen. Auch Fähren sind hervorragend geeignet, genauso wie Busse, Fernbusse und Züge. Autoanmietungen sind in Skandinavien und speziell in Norwegen sehr teuer. Auch die Benzinpreise liegen dort deutlich über dem Durchschnitt. Eine gute Ausweichmöglichkeit bietet da der Eurail Scandinavia Pass, mit dem ihr ermässigt reisen könnt. Anders sieht es bei den Kosten für Unterkünfte, Lebensmittel und Getränke aus, es herrscht ein hohes Preisniveau, welches die Reisekasse schnell mal schrumpfen lässt

Attractive backpacker girl looking map

Thailand – Das Einsteigerland Nr. 1

Thailand ist wohl das Backpacker-Land schlechthin. Jährlich reisen hunderttausende Backpacker in das ferne Südostasien. Man kann hier nämlich einfach drauf loslegen. Günstige Flüge suchen, den Rucksack perfekt packen und dann los! Unterkünfte und Lebensmittel sind hier extrem günstig, was den Aufenthalt hier, besonders für Backpacker, angenehm und einfach macht. In Thailand könnt ihr sogar noch versuchen, die Preise ein bisschen runterzuhandeln. Das geht aber nur, wenn ihr direkt vor Ort bucht und selbstverständlich nicht, wenn ihr es vorab bereits online getan habt. Wenn man vor Ort ist, hat man zudem die Möglichkeit, sich von den Unterkünften erst einmal selbst ein Bild zu machen, denn wir alle wissen, dass Hotelbilder im Internet manchmal mehr versprechen als sie tatsächlich bieten.

Sukhothai temple lake panorama

Es gibt viele thailändische Inseln, die man unbedingt besuchen muss. Dazu eignen sich besonders Fährfahrten, die einen schnell von Insel zu Insel bringen können. Mit dem kleinen Budget kommt man in Thailand schon sehr weit, wenn man nicht gerade den höchsten Anspruch mitbringt und die teuersten Hostels bucht. Alle weiteren Tipps und Tricks für eine Backpacking-Reise nach Thailand lest ihr am besten in meinem Bericht über zwei Reisende, die mir ein Interview über ihre Thailand-Reise gegeben haben.

Die unglaubliche Kultur von Bali

Mit über 17.000 Inseln gibt es in Indonesien schon so einiges zu erleben und entdecken. Ein besonders wichtiges Utensil der Backpacker ist hier Zeit. Natürlich kann man nicht alle Inseln in kurzer Zeit besichtigen, daher konzentriert man sich am besten nur auf einige der Inseln und erkundet diese dann aber richtig. Besonders empfehlenswert ist Bali. Die Insel der Götter beeindruckt mit ihren vielen farbenprächtigen Tempeln und der unglaublich schönen Landschaft.

Wooden boat on Phi-Phi island, Thailand.

Schnell von A nach B kommt man hier mit Booten und Schnellbooten. An Land kann man sich am besten ein Moped mieten, um die Gegend zu erkunden, oder mit dem Bus fahren – was aber eher für die Abenteurlustigen unter euch geeignet ist. Das Leben in Indonesien ist sehr preisgünstig. Im Restaurant Essen kann man schon ab umgerechnet 0,60 CHF! Ein Moped für einen ganzen Monat kostet nicht mehr als 55 CHF und auch ein Strandhäuschen kann man hier für nur 131 CHF im Monat mieten. Mit Englisch solltet ihr hier eigentlich keine Probleme haben – die meisten Balinesen, zumindest jene in den touristischen Ecken, sprechen gutes Englisch. Ansonsten könnt ihr es einfach mit Händen und Füssen probieren :-)

Die beste Reisezeit für Backpacker, die mit 100% Luftfeuchtigkeit leben können, ist von November bis März. Dort wird das tropische Klima durch den Monsun unterbrochen. Alle anderen, die die Trockenzeit bevorzugen, reisen am besten zwischen April und Oktober nach Bali.

Pura Ulun Danu Bratan at sunrise, Bali, Indonesia

Check: Welches Land passt zu dir?

Ihr könnt euch nicht entscheiden, welches Land am besten für euren ersten Backpacking-Trip geeignet ist? Hier eine kleine Checkliste, was für Eigenschaften du für die sechs verschiedenen Länder definitiv mitbringen solltest, wie viel Budget nötig ist, und was für eine Art Ferien dich dort erwarten wird.

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Und? Welches Land passt am besten zu euch? Am Anfang ist die Wahl immer super schwer, deshalb mein Tipp: Stürzt euch einfach ins Abenteuer! Alle diese Destinationen sind Top, was das Backpacking für Anfänger angeht und so  könnt ihr euch sicher sein, dass ihr viele Gleichgesinnte treffen, coole Sachen erlebt und keinen grossen Gefahren ausgesetzt sein werdet. Gehört ihr aber schon zu der Sorte fortgeschrittener Backpacker, dann seid ihr vielleicht schon bereit für grössere Herausforderungen und Ziele, die nicht so überlaufen sind.