Die Kanaren sind das ganze Jahr über ein beliebtes Ferienziel. Warum sich El Hierro deutlich von ihren Geschwisterinseln abhebt, aber dennoch wunderschöne Ferien garantiert, erfahrt ihr hier.
Umweltbewusst reisen ist euer Stichwort? Willkommen auf der kanarischen Insel El Hierro! Die kleinste Insel der Kanaren lebt nachhaltigen Naturtourismus förmlich aus und versorgt sich komplett selbst mit erneuerbaren Energien. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum sie sich von ihren Geschwisterinseln abhebt. Während auf Teneriffa, Gran Canaria und Co. der Tourismus boomt und ihr euch vor Hotelhochburgen kaum retten könnt, erwartet euch El Hierro mit unberührter Natur und einem Ruhepol der Entspannung.
Ein Paradies für Naturfreunde
Was die Insel ausmacht | Anreise | Sehenswürdigkeiten | Aktivitäten
Ist El Hierro auch für euch interessant?
El Hierro im Kurzportrait
Zugegeben, wer in den Ferien wert auf Party, Shopping und sonstiges Entertainment legt, der sollte El Hierro bei der Reiseplanung besser nicht in Betracht ziehen. Wer jedoch gerne im Einklang mit der Natur ist, sich nach einem Ort der Ruhe und Entspannung sehnt und im Wandern, Tauchen oder Mountainbiken seinen inneren Frieden findet, der wird die kleine Insel sofort ins Herz schliessen. Vor der Küste Marokkos versteckt sich ein kleines Natur-Juwel, ein Paradies, das in puncto Nachhaltigkeit definitiv seinesgleichen sucht. Das Wasserkraftwerk Gorono del Viento versorgt die komplette Insel mit erneuerbaren Energien. Gezeichnet von tiefen Wäldern, zerklüfteten Felsformationen, Schlackfeldern und Überresten von Lava – El Hierro ist nämlich vulkanischen Ursprungs – ist die Insel ein wahres Naturparadies und perfekt für alle, die sich gerne im Freien aufhalten.
Anreise
Seid ihr nun neugierig auf diese aussergewöhnliche Insel geworden und könnt euch Ferien vor Ort vorstellen, gibt es eine kleine Besonderheit zu beachten. Ähnlich wie La Gomera könnt ihr auch El Hierro nicht per Direktflug ansteuern, sondern müsst einen kleinen Zwischenstopp in Kauf nehmen. Anreisen könnt ihr zum Beispiel über Teneriffa oder Gran Canaria – von dort aus verkehren regelmässig Fähren und Inselflieger nach El Hierro. Unweit des Flughafens von Teneriffa legen Schnellfähren nach El Hierro ab, welche euch innerhalb von gut 2,5 Stunden zum Hafen nahe der Hauptstadt von El Hierro bringen. Entscheidet ihr euch für den Luftweg, müsst ihr vom Flughafen zum Flugplatz der Inselflieger fahren, von wo aus ihr mit Propellermaschinen in gut einer halben bis dreiviertel Stunde nach El Hierro gebracht werdet.
Inselschönheiten
Wie bereits angedeutet, werdet ihr auf der Insel keine Shopping- und Flaniermeilen finden, selbst Hotels sind rar gesät und keinesfalls mit grossen Betonbauten zu vergleichen. Doch nur, weil das touristische Angebot auf der Insel nicht so ausgebaut ist, wie wir es von den Kanaren bisher kennen, heisst dies nicht, dass die Insel nicht trotzdem überzeugt. Ganz im Gegenteil. Die Inselschönheiten, die El Hierro stattdessen für euch bereithält, sind umso beeindruckender.
Charco Azul
Allein beim Anblick des Charco Azul wird es euch mit Sicherheit die Sprache verschlagen. Ein durch Vulkanausbrüche geschaffenes Naturschwimmbecken hat sich im Tal El Golfo gebildet und lädt mit türkisgrünem Wasser zum Baden ein. Wer sich nur am schönen Anblick erfreuen möchte, anstatt selbst ins kühle Nass zu springen, kann dies von einer der beiden Sonnenterrassen tun. Das Besondere am Charco Azul ist die atemberaubende Naturkulisse. Aufgrund starker Wellen und Vulkanaktivitäten sind über Jahre hinweg spektakuläre Felsformationen entstanden, die das Schwimmbecken heute umrahmen.
Landschaftspark Frontera
Ein Besuch im Landschaftspark Frontera reicht, um in den Genuss der facettenreichen Vegetation El Hierros zu kommen. Der für die Kanareninsel typisch vulkanische Ursprung ist unverkennbar und wechselt sich mit dichten Wäldern riesiger Wacholderbäume ab. Das Besondere daran: Aufgrund des rauen Klimas haben sie sich so stark verformt, dass es eine derartige Krümmung nur wenige Male auf der Welt gibt.
Aussichtspunkt Mirador de La Peña
Um den ganzen Inselschönheiten die Krone aufzusetzen, ein letzter Tipp von mir für die Geniesser unter euch. Besucht den beliebten Aussichtspunkt Mirador de La Peña und geniesst einen Blick aus rund 700 Metern Höhe auf das El Golfo Tal. Im Norden der Insel gelegen, genauer gesagt in Guarazoca, sorgte damals ein Erdrutsch für die Entstehung des besagten Tals. Heute sind die steilen Felswände von einer traumhaften Flora geziert und entlocken einem jeden Besucher einen Blick in die Tiefe vulkanischen Ursprungs. Grund für den Besucherandrang ist aber auch die von César Manrique erbaute Aussichtsplattform, ein riesiger Gebäudekomplex, der sich über mehrere Stufen verteilt, kleine Gärten und sogar ein Restaurant im Inneren beheimatet.
Aktivitäten
Eines liegt definitiv auf der Hand: El Hierro ist für Aktivurlauber hervorragend geeignet. Ob Wandern oder Tauchen – kaum eine andere Sportart liesse sich hier besser ausüben. Damit ihr euch auch kein Highlight entgehen lasst, möchte ich euch die beliebtesten Spots näher vorstellen.
Wandern
Ich denke, ihr konntet euch bereits ein Bild über die landschaftliche Vielfalt El Hierros machen – von Lavagestein über Sanddünen bis hin zu dichten Wäldern liegen euch die verschiedensten Wanderwege zu Füssen. Einer der beliebtesten Wanderwege mit einer Länge von rund 7 Kilometern ist La Llania. Während ihr in El Brezal in einem Feuchtwald startet, führt euch euer Weg über Sandwege bis zu einer atemberaubenden Caldera – in gut zwei Stunden solltet ihr die Strecke geschafft haben und ihr werdet ununterbrochen mit schönen Ausblicken belohnt.
Möchtet ihr euch eure Route lieber individuell zusammenstellen und nur einige Anlaufpunkte vorgegeben bekommen, so kann ich euch als Ziel Malpaso empfehlen. Mit einer Höhe von 1500 Metern ist Malpaso die höchste Erhebung auf El Hierro. Ein möglicher Startpunkt ist zum Beispiel Hoya del Morcillo, von dem aus ihr Pinienwälder durchquert, ehe ihr die Berghänge hinaufkraxelt. Für welchen Weg auch immer ihr euch entscheidet: Von kleinen Pfaden bis hin zu Pilgerwegen sind der Wanderlust auf dieser Kanarischen Insel keine Grenzen gesetzt.
Tauchen
Doch nicht nur die Landschaft, sondern auch die Welt unter Wasser ist einen Blick wert. Von leichten bis anspruchsvollen Tauchrevieren ist auch hier die volle Bandbreite vertreten, denn nicht wenige davon liegen im Naturschutzgebiet El Hierros. Anfänger, die bis maximal 20 Meter tief tauchen möchten, sind beispielsweise in El Rincon gut aufgehoben; wer bereits über Erfahrung verfügt, wird am Tauchgebiet El Bajon Freude haben.
Ein wahres Naturparadies
Ihr merkt, El Hierro hebt sich von seinen Geschwisterinseln der Kanaren deutlich ab. Doch meiner Meinung nach tut es der Schönheit gar keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Wer in den Ferien zur Ruhe kommen möchte und Freude an der Natur hat, der ist hier sogar besser aufgehoben als auf den typischen Ferieninseln. Und nun verratet mir eins: Könntet ihr euch vorstellen, eine Auszeit auf El Hierro zu nehmen oder wart ihr sogar schon einmal da? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Lust auf die Kanaren?