Wer Ferien in Indonesien machen möchte, muss nicht immer nach Bali fliegen. Die Insel Lombok liegt neben Bali und trotzdem wird sie von vielen Reisenden nur halbherzig beachtet. Heute möchte ich euch zeigen, was alles in Lombok steckt und warum die Insel für mehr als nur einen kurzen Zwischenstopp geeignet ist.
Mit Bali und Lombok verhält es sich ungefähr genauso wie mit Mallorca und Menorca. Die grösseren Inseln kennen viele Besucher, die „kleinen Schwestern“ verschwinden meist im Schatten ihrer berühmten Geschwister. Lombok fasziniert mit weissen Traumstränden, einsamen Buchten und unberührter Natur. Eine willkommene Abwechslung zu Bali für diejenigen unter euch, die gerne Urlaub fernab von Massentourismus und Partymeilen erleben möchten.
Lombok Tipps
Die Insel | Lomboks Westen – beliebtes Reiseziel | Gili Islands
Lomboks Süden – Strand und Meer | Lomboks Norden – Wasserfälle und Vulkan
Lombok stellt sich vor
Am Anfang jeden Abenteuers steht die Anreise. Der bequemste und auch schnellste Weg nach Lombok ist per Flugzeug. Ab Bali, Kuala Lumpur, Jakarta, Surabaya, Makassar, Singapur und von Perth in Australien könnt ihr direkt nach Mataram fliegen. Alternativ könnt ihr auch von Bali aus mit einem Schnellboot oder einer Fähre nach Sengiggi oder zu den bekannten Gili Inseln fahren.
Lomboks Westen – beliebtes Reiseziel
Der Westen der Insel ist am dichtesten bewohnt. Hier verbringen die meisten Touristen ihren Urlaub oder starten von hier ihre Rundreise. Die Hauptstadt Lomboks ist Mataram und bisweilen auch die einzige Stadt mit Flughafen auf der gesamten Insel (aktuell ist noch ein weiterer Flughafen im Süden der Insel in Bau). In Mataram solltet ihr auf jeden Fall die Nachtmärkte besuchen.
Im Gegensatz zu vielen anderen asiatischen Backpacker-Zielen findet man hier wirklich nur das, was die Einwohner zum Leben brauchen. Prollige Golduhren „made in China“ werdet ihr hier nicht finden. Am besten geht ihr mit viel Hunger zu solchen Märkten, die Garküchen (Warung) werdet ihr nicht übersehen und dort bekommt ihr leckeres Essen zu unschlagbaren Preisen. Aber Achtung: Die Einwohner lieben es scharf! Die berühmte traditionelle Sambal-Sauce wird auf der ganzen Insel zu fast allen Speisen gereicht. Nicht umsonst bedeutet „Lombok“ in der Sprache der Sasak „Chili“.
Obwohl der Grossteil der Bevölkerung muslimisch ist, könnt ihr in Mataram ein paar buddhistische Tempel besichtigen. Pura Lingsar ist einer der wenigen Tempel, der von Muslimen und Buddhisten gleichermassen genutzt wird. Einmal im Jahr gibt es an dem Tempel Pura Lingsar das Fest Perang Topat. An dem Tag treffen sich Muslime und Buddhisten und veranstalten eine grosse Essensschlacht. Ja, richtig gelesen! Der Tag ist eine Art Erntedankfest, gleichzeitig soll aber auch die Toleranz und das Verständnis zwischen beiden Religionen bewahrt werden. Urlauber, die sich das Spektakel anschauen, dürfen sich ebenfalls in die Menschenmasse stürzen und Reiskuchen auf sein Gegenüber abfeuern!
Etwas weiter nördlich von Mataram liegt der Ort Sengiggi. Hier könnt ihr wunderbar am Strand faulenzen und schnorcheln. Die meisten Hotels bieten früh morgens Yoga und Pilates mit Meerblick an, um den Tag tiefenentspannt zu beginnen. Anstatt der klassischen Hotels könnt ihr auch kleine Villen mit Pool und Palmen buchen – ist doch gleich viel charmanter, oder nicht? :) Von Sengiggi aus könnt ihr mit einem Speedboat bequem zu den Gili Islands fahren. Die Boote fahren mehrmals täglich ab und die Fahrt dauert auch nur 25 Minuten.
Gili Islands
Die Gili Islands vor der Westküste Lomboks sind ein absolutes Muss für Lombok-Besucher. Die drei Inseln Gili Trawangan, Gili Meno und Gili Air sind die bekanntesten Gili Inseln. Wie ich euch am Anfang schon angedeutet habe, gibt es aber auch noch ein paar andere Gili Inseln im Süden von Lombok, die (fast) keiner kennt und die euch vielleicht sogar besser gefallen als die berühmten drei. Am besten stelle ich sie euch alle mal vor:
Gili Trawangan
Gili Trawangan, oder auch nur Gili T genannt, ist die grösste der Gili Inseln. Dort kommt ihr an, wenn ihr von Bali oder Sengiggi aus startet. Erinnert ihr euch noch, dass ich gesagt habe, dass es auf Lombok weniger Party als auf Bali gibt? Nun gut, für Gili T stimmt das nicht ganz.
Gili Air
Gili Air ist die zweitgrösste Gili Insel. Hier solltet ihr unbedingt schnorcheln gehen! Das Wasser ist kristallklar und mit etwas Glück schwimmt auch eine Schildkröte an euch vorbei. Mein Tipp: Anstelle einer Gruppentour könnt ihr von Inselbewohnern ein Boot ganz für euch allein mieten und einen Bootsführer noch dazu, der mit euch eine private Schnorcheltour macht. Wenn ihr alleine unterwegs seid, habt ihr meist bessere Chancen, Fische und Schildkröten zu entdecken. Und wie immer gilt: Die Einwohner kennen die schönsten Ecken der Insel. ;)
Gili Meno
Genauso wie Gili T ist Gili Meno auf jeden Fall einen Ausflug wert und mein persönlicher Favorit unter den Inseln. Bucht euch einen kleinen Bungalow am Strand und springt nach dem Aufstehen direkt ins Meer. Wer braucht schon eine Dusche, wenn man das Meer haben kann?
Gili Sudak, Gili Nanggu, Gili Gede & Co.
Ein echter Geheimtipp unter den Lombok-Reisenden sind die südlichen Gili-Inseln vor der Küste Sekotongs (ca. 50 km südlich von Mataram) und vor Kuta. Wenn euch die bekannten drei Gili Inseln gefallen haben, aber etwas zu überfüllt waren, dann solltet ihr die kleinen Gili Inseln nicht verpassen! In Sekotong lohnt es sich, ein Boot zu mieten und einen Tagesausflug zu den verschiedenen Inseln zu machen. Nehmt auf jeden Fall Taucherbrille, Schnorchel und Flossen mit. Das Wasser ist glasklar und ruhig, sodass ihr wunderbar schnorcheln könnt. An manchen Stellen sind sogar bunte Korallen und auch auf Fische aller Art werdet ihr treffen. Die Inseln sind wesentlich kleiner als die berühmten drei Gilis (manche der „Secret Gilis“ sind gar nicht bewohnt), weshalb ihr nicht auf allen Inseln übernachten könnt.
Lomboks Süden – Strand und Meer
Traumhaft weisse Strände findet ihr im Süden der Insel. Strand, Meer, Palmen… Schnappt euch eine Kokosnuss und schon kommt ihr euch vor wie im Film. Der Ort Kuta ist für seine Strände berühmt und einer sticht besonders hervor: der Mawun Beach westlich von Kuta.
Mitte Februar und Anfang März findet in Kuta jedes Jahr das Fest Bau Nyale statt. Der Geschichte nach stürzte sich die Prinzessin Mandalika aus Liebeskummer ins Meer und verwandelte sich in glitzernde Seewürmer. Seitdem kommt sie einmal im Jahr als glitzernde Seewürmer zurück. Die Bewohner versuchen dann möglichst viele Würmer zu sammeln und verteilen diese auf den Feldern, damit die Ernte erfolgreich wird. Von so einer Seewurm-Party habe ich auch noch nie gehört – schickt mir mal ein Foto, wenn ihr sie live erlebt!
Lomboks Norden – Wasserfälle und Vulkan
Wer im Norden des Landes unterwegs ist, darf sich die Wasserfälle im Dschungel nicht entgehen lassen. Sendang Gile und Tiu Kelep in der Nähe des Ortes Senaru sind die bekanntesten. Für euch habe ich aber noch einen ganz besonderen Wasserfall gefunden: den Tiu Teja. Er wird auch „Regenbogen-Wasserfall“ genannt, was schon ziemlich gut seine Besonderheit zusammenfasst. Versucht ihn vormittags zu besuchen, denn dann steht das Sonnenlicht perfekt, um euch einen kleinen Regenbogen am Fusse des Wassers zu zaubern.
Für Wanderlustige unter euch hat Lombok ebenfalls was zu bieten. Wie wäre es mit einer Tour auf den Mount Rinjani, den zweithöchsten Vulkan Indonesiens? Je nach Route solltet ihr dafür drei bis fünf Tage einplanen. Wichtig: Nicht ohne Guide losziehen! Die Wege zum Gipfel sind meist nicht als solche erkennbar und man kann sich leicht verirren. Oben angekommen werdet ihr mit einer wunderschönen Aussicht über Lombok und auf den türkisfarbenen Kratersee für alle Strapazen belohnt.
Auf nach Lombok!
Und, konnte ich euch für Lombok begeistern? Auf Lombok könnt ihr noch unberührte Natur fernab von Partymeilen und Pauschaltouristen erleben. Zusammen mit traumhaften Stränden hört sich das für mich nach einem perfekten Ferienziel an!
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