Machu Picchu, die beeindruckende Ruinenstadt der Inkas in Peru, ist unbedingt einen Besuch wert! Die Stadt, die sich in 2.430 Metern Höhe auf einem Berg befindet, wird jährlich von Millionen von Besuchern aufgesucht, aber was ist eigentlich das Faszinierende an der weltbekannten Ruine?
Bilder können Momente festhalten, Eindrücke einer Umgebung geben. Aber die tatsächliche Magie, die historische Atmosphäre eines Ortes kann man nur live erleben. Machu Picchu ist einer dieser Orte, von denen man schon hunderte Bilder gesehen hat und doch kommt keins heran an das echte Erlebnis der jahrhundertealten Stadt der Inkas. Machu Picchu in Peru gehört zu den sieben neuen Weltwundern und ist eine der grössten Touristenattraktionen Südamerikas. Täglich besuchen bis zu 2.000 Menschen diese Sehenswürdigkeit in Peru. Was es mit der Ruinenstadt mitten in den Bergen auf sich hat und wie ihr auf eurer Reise einen Tagesausflug hierhin gestalten könnt, erzähle ich euch jetzt.
Beeindruckendes Machu Picchu
Geschichte & Architektur | Tourismus
Eintritt | Anreisemöglichkeiten
Geschichte und Architektur
Im 15. Jahrhundert erbauten die Inka – ein südamerikanisches Ur-Volk aus hunderten ethnischen Gruppen – eine Stadt mitten in den peruanischen Anden auf 2.430 Metern Höhe. Sie wurde auf einem Bergrücken zwischen den Gipfeln des Huayna Picchu und des Berges Machu Picchu errichtet, 75 Kilometer nordwestlich der Stadt Cusco, die im Südosten von Peru liegt. Die 216 Bauwerke der Inka-Stadt verband man mit einem umfangreichen Treppensystem, bestehend aus rund 3.000 Stufen, die auch heute noch allesamt erhalten sind. Auch die Aussenmauern der Tempel, die zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten sowie Brunnenbecken und Kanalverbindungen sind bis heute in gutem Zustand. Einige der Bauten wurden in den letzten Jahren nach und nach originalgetreu restauriert und rekonstruiert.
Der Inka-Herrscher Pachacútec Yupanqui, der von 1438 bis 1471 regierte, dirigierte den Bau dieser Stadt – die Grundlage für die Ausdehnung des mächtigen Inkareiches in Südamerika. Die Forschung geht davon aus, dass zur damaligen Zeit bis zu 1.000 Menschen dort lebten und sich selbst versorgten. Aus welchen Gründen die Stadt mitten in den Anden errichtet wurde, ist bis heute unklar. Auch der ursprüngliche Name der Anlage ist nicht übermittelt. So wurde die Stadt nach dem nahe gelegenen Berggipfel „Machu Picchu“ benannt.
Fun Fact: Obwohl Machu Picchu nur eine richtige Schreibweise hat, kursieren immer wieder witzige Ableger des Namens. Doch lasst euch gesagt sein: Macchu Picchu, Mach Picchu, Machi Picu, Machu Picco, Machu Piccu, Machu Pichu, Machupichu, Macnhu Picchu, Matchu Pitchu und Matchupichu sind keinesfalls alternative Schreibweisen, sondern schlicht und ergreifend falsch.
Nach dem Aussterben der Bewohner bzw. ihrer Umsiedelung blieb Machu Picchu jahrelang unentdeckt. Als offizieller Zeitpunkt für die Wiederentdeckung gilt das Jahr 1911. Tatsächlich gab es aber schon zuvor, nahezu in jedem Jahrhundert nach der Erbauung, zahlreiche Entdecker, die die Stadt besuchten.
Tourismus am Machu Picchu
Auf der ganzen Welt bekannt und berühmt wurde Machu Picchu als das Magazin National Geographic im April 1913 ihre gesamte Ausgabe der Ruinenstadt widmete. 1983 folgte die Anerkennung zum Weltkulturerbe, 2007 der Titel als eines der sieben neuen Weltwunder. Seitdem gehört Machu Picchu mit seinen grünen Felsen und Steinmauern zu einer der grössten Touristenattraktionen Südamerikas. Durchschnittlich besuchen jeden Tag 2.000 Menschen aus aller Welt die historische Sehenswürdigkeit.
Fluch für die Umwelt, Segen für die Tourismusbranche
Für die Hotel- und Gastronomiebranche bedeutet der Tourismus eine sichere Einnahmequelle. Durch Verkaufsstände, Hotels und Restaurants hat sich rund um die Inka-Stadt ein florierendes Geschäft entwickelt. Doch die Touristenmassen bringen auch viele Probleme mit sich.
Machu Picchu leidet unter dem Besucherandrang. Achtet darauf, alles zu hinterlassen, wie ihr es vorgefunden habt.
Seit Jahren fordert die UNESCO eine dringende Reduktion auf höchstens 800 Besucher am Tag, um das Kulturerbe nicht zu gefährden und die Umwelt nicht noch weiter zu belasten. Die Bebauungen durch Bahnlinien und Fahrtwege für Busse haben die Umgebung bereits radikal verändert. Nun ist der Bau einer Seilbahn von Aguas Calientes auf den Machu Picchu geplant. Die UNESCO wehrt sich vehement dagegen. Die erleichterte Anreise durch die Seilbahn würde den Touristenstrom weiter ansteigen lassen.
Eintritt in die weltbekannte Ruinenstätte
Mittlerweile hat auch die peruanische Regierung auf die Kritik der UNESCO reagiert und Massnahmen ergriffen, mit denen die Besucherströme besser gesteuert werden können. So gibt es mittlerweile teils eingeschränkte Zugänge zu einzelnen Sehenswürdigkeiten, ausserdem ist der Zugang zum Weltwunder nur noch zeitlich begrenzt und gemeinsam mit einem zertifizierten Guide möglich. Ihr habt die Wahl Machu Picchu auf eurer Reise entweder am Vormittag (6-12 Uhr) oder am Nachmittag (12-17.30 Uhr) zu besichtigen, die offizielle maximale Aufenthaltszeit variiert. Am Vormittag liegt sie bei vier Stunden, am Nachmittag ist sie etwas länger. Besichtigt ihr ausserdem den Huayna Picchu liegt sie bei sechs, beim Besuch des Montaña Machu Picchu bei sieben Stunden. Ausserdem ist die maximale Grösse der einzelnen Besuchergruppen auf 16 Personen beschränkt.
Für die Stätte Machu Picchu und den Gipfel Huayna Picchu ist eine Anmeldung sowie jeweils eine Eintrittskarte notwendig. Somit wird verhindert, dass mittlerweile mehr als 2.500 Besucher am Tag zur heiligen Stätte pilgern.
Guru Tipp:
Wollt ihr euch den gesamten Tag in Machu Picchu aufhalten, könnt ihr Tickets für beide Schichten kaufen.
Zwar solltet ihr in der ruhigeren Off-Season keine Probleme haben an Tickets zu kommen, trotzdem solltet ihr euch zur Sicherheit früh darum kümmern. Ihr kriegt sie entweder online, zum Beispiel auf der offiziellen Seite des Ministerio de Cultura, oder an fast jeder Ecke in Cusco. Der Eintritt in die Ruinenstadt kostet Erwachsene 152 Soles (~42 CHF, Studenten zahlen sogar nur die Hälfte. Dafür müsst ihr euren originalen Studentenausweis allerdings persönlich bei der Direccion Regional de Cultura in Cusco vorzeigen, eine Onlinebuchung ist nicht möglich. Es lohnt sich für eure Reise auch den international anerkannten ISIC-Studentenausweis zu beantragen. Für ein Ticket für Machu Picchu und den Huayna Picchu zahlen Erwachsene übrigens 200 Soles (~56 CHF) und Studenten 125 Soles (~35 CHF).
Tour zum Machu Picchu: Anreisemöglichkeiten
Machu Picchu befindet sich mitten in den peruanischen Anden, in einem schwer zugänglichen Gebiet. Strassen gibt es hierhin keine. Aus diesem Grund wurde eine Bahnlinie von Cusco nach Aguas Calientes konstruiert. Die Fahrt in dem Panoramazug führt euch entlang pittoresker Bergkulissen und wilder Ströme – ein atemberaubender Anblick.
In dem kleinen Dorf am Fusse des Berges von Machu Picchu angekommen, nimmt man entweder den Bus, der die acht Kilometer lange Serpentinenstrecke hoch zur Zitadelle Machu Picchu fährt, oder man läuft die Strecke zu Fuss. Macht euch am besten am frühen Morgen schon auf den Weg. So umgeht ihr die grossen Touristenströme und werdet vielleicht mit einem spektakulären Sonnenaufgang belohnt.
Inka Trail, der begehrte Klassiker
Den wohl spannendsten und abenteuerlichsten Weg zum Machu Picchu erkundet man auf dem Inka-Pfad. Vier Tage lang wandert man über die ehemalige Handelsroute der Inkas von Cusco nach Machu Picchu – 44 Kilometer und insgesamt 8.670 Treppenstufen. Wandert an kleinen, uralten Ruinen vorbei und steigt bis auf 4.200 Meter zum höchsten Punkt des Trails, dem „Pass der toten Frau“. Macht euch weiter auf den Weg zum Sonnentor, von dem ihr endlich euren ersten Blick auf das malerische Machu Picchu erhaschen könnt.
Um euch auf eurer Reise auf den Inka Trail zu begeben müsst ihr euch schon früh darum kümmern: Täglich dürfen nur 500 Personen auf den Pfad Richtung Machu Picchu, die Plätze dafür sind deshalb schon Monate vorher ausgebucht.
Hinzu kommt, dass der Trail jeden Februar wegen Aufräumarbeiten für Touristen gesperrt ist. Wie gut, dass es noch alternative Routen gibt, die euch ebenfalls wunderschöne Ausblicke bieten und bei weitem nicht so überlaufen sind.
Alternative Wege Richtung Machu Picchu
Begebt euch auf eine vier- bis fünftägige Wanderung auf dem Salkantay-Trek, der dem Inka Trail in eigentlich nichts nachsteht. Er bringt euch auf über 4.600 Meter mit Blick auf den angrenzenden Berg Salkantay. Nächtigt in Zelten oder bei lokalen Familien und geniesst die sagenhafte, ursprüngliche Landschaft.
Packt unbedingt festes Schuhwerk und warme Kleidung ein. Die Temperaturen schwanken in den Anden stark, besonders in der Nacht kann es in den Bergen sehr kalt werden.
Wer sich nicht gerne nur zu Fuss auf den Weg machen möchte, der kommt auf dem Inka Jungle Trek auf seine Kosten. Fahrt mit dem Mountainbike durch die Anden und reitet auf ihren reissenden Strömen beim River Rafting. Schwingt euch an der Zip-Line entlang und geniesst die heisse Thermalquellen in Aguas Calientes. Auf der viertägigen Trekking Tour Richtung Machu Picchu warten einige Abenteuer auf euch.
Entdeckt Machu Picchu in Peru
Macht euch auf den Weg nach Südamerika und erlebt auf eurer Reise eines der neuen sieben Weltwunder hautnah. Überzeugt euch persönlich von der Magie Machu Picchus, wandert über abenteuerliche Pfade und macht eine Zeitreise zurück in das Reich der Inka! Wart ihr vielleicht selbst schon mal in Machu Picchu? Dann lasst gerne einen Kommentar da und erzählt mir, wie es euch gefallen hat.