Wow, habt ihr solche Bilder schon einmal gesehen? Ich zeige euch, wie vielfältig und atemberaubend Mutter Natur ist! Hier sind 10 unglaubliche Naturphänomene auf unserer Erde.
Heute binden wir die Schnürsenkel etwas fester, werfen uns den Rucksack über die Schulter und bereiten uns mental schon mal auf den Moment vor, in dem die Muskulatur des Unterkiefers nachlässt. Denn ihr begleitet mich auf einer Reise, auf der ich euch die beeindruckendsten Naturphänomene auf unserer faszinierenden Welt zeigen werde. Oft sind es Phänomene, die sich sowohl über Millionen von Jahren hinweg so entwickelt haben, als auch solche, die wissentlich oder versehentlich durch Menschenhand entstanden sind. Kommt mit und staunt, was Mutter Natur heute im Programm hat.
Die erstaunlichsten Naturphänomene der Welt
Kasachstan | Irland | USA
Turkmenistan | Jemen | Australien | Äthiopien
Lake Kaindy in Kasachstan
Unsere Reise beginnt in Kasachstan, am Kaindysee, der auf eine seltsame Weise entstanden ist. 1911 kam es zu einem riesigen Erdrutsch, der von einem Erdbeben ausgelöst wurde. Die Schlucht wurde durch das viele Geröll versperrt, ein Damm entstand. Indem sich das viele Regenwasser sammelte, hat sich der Kaindysee gebildet. Die abgestorbenen Fichtenstämme machen diesen Ort zu etwas Mystischem. Doch die Natur des Landes hält noch weit mehr für euch bereit, lasst euch von der Vielfalt der wilden Schönheit überraschen.
The Dark Hedges in Nordirland
In Nordirland wachsen die Bäume auf dieser mystischen Strasse, als wollten sie jeden, der sie betritt, ergreifen. Einst wurden die Dark Hedges im 18. Jahrhundert von einer Familie dort in Ballymoney gepflanzt und begeistern bis heute Menschen aus aller Welt. Der Ort ist sogar so faszinierend, dass er bereits zu einem Drehort von Game of Thrones, der wohl beliebtesten Serie der Welt, wurde.
Horsetail Falls in Kalifornien
Als würde euch der Yosemite Nationalpark nicht ohnehin schon mit atemberaubenden Eindrücken versorgen, die an jeder Ecke auf euch warten, verzaubert er seine Besucher aber noch mit einem ganz besonderen Phänomen. Wer mit etwas so Speziellem aufwarten kann, zeigt dies natürlich nicht jedem und schon gar nicht das ganze Jahr über!
Wollt ihr in den Genuss von dem Naturphänomen kommen, solltet ihr eure Reise also gut planen und den Park im Februar aufsuchen. Denn nur dann und auch nur unter guten Wetterbedingungen zeigt sich der Horsetail Fall von seiner schönsten Seite. Im Schein der untergehenden Sonne erstrahlt der Wasserfall in einem leuchtenden Orange-, Gelb- und Rotton, der den Anschein erweckt, heisse Lava oder flüssiges Gold würde sich über den Abhang ergiessen. Nicht umsonst trägt der Horsetail Fall auch den Spitznamen „Firefall“.
Höllentor in Turkmenistan
Wer durch die Wüste Karakum in Turkmenistan wandert, wird etwas am Horizont entdecken, dass ihr so vermutlich noch nie gesehen habt. Vor euch tut sich ein riesiger, brennender Krater auf: Das „Tor zur Hölle“. Dieses Höllentor beziehungsweise der Krater von Derweze ist nicht zufällig entstanden: Während man nach Gas suchte, brach der Boden durch eine unterirdische Höhle aufgrund der Bohrungen ein. Um das austretende giftige Gas zu stoppen, setze man den Krater mit seinen 70 Metern Durchmesser in Brand – das Feuer erlosch aber bisher nicht. Klingt verrückt oder? Durch die grosse Menge an Erdgas und vor allem im Sommer extrem hoher Temperaturen am Krater zählt das Höllentor auch zu den gefährlichsten Orten der Welt.
Drachenbäume im Jemen
Im Jemen auf der Insel Socorta hat sich Mutter Natur etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Dieses seltsame Gewächs, das für jeden Flora-Laien wie ein Baum aussieht, ist eigentlich gar kein Baum, sondern gehört zu der Familie der Spargelgewächse. Warum? Weil er kein sekundäres Dickenwachstum hat. Warum? Keine Ahnung – dafür muss man wohl Botaniker mit Uni-Abschluss sein, um in diesem Ding einen Spargel zu erkennen. Ich finde, es sieht aus wie ein Baum – und es ist schön! Vor allem aber kommen diese Bäume, die bis zu 12 Meter hoch wachsen können, nur auf dieser Insel vor, die im Arabischen Meer gelegen ist.
Figure 8 Pools in Australien
Die fast perfekt gestanzten Achten im Royal National Park im australischen Sydney sind nicht durch Menschenhand entstanden, sondern durch bislang ungeklärte Einflüsse der Natur.
Die so entstandenen Naturpools ziehen jedes Jahr tausende faszinierter Besucher an, die sogar in den Figure 8 Pools an der steinigen Küste baden. Das kann allerdings lebensgefährlich sein, denn die Kraft der Wellen und der Strömung wird von den meisten Touris gnadenlos unterschätzt. Nach zahlreichen Verletzten wird mittlerweile von offizieller Seite vor dem Baden in den Pools gewarnt. Online könnt ihr auf der Website der Nationalparks in Australien sogar genau sehen, wann das Risiko der Wellen und damit von Verletzungen hoch und wann es niedrig ist. Aber wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, betretet ihr die Felsbecken einfach gar nicht.
Dallol Vulkan in Äthiopien
In der Vulkanlandschaft von Äthiopien angekommen, wird vermutlich kein Nasenhaar überleben – denn hier sprudelt pure Säure aus dem Boden, kombiniert mit einem Schwefelgestank zum Umfallen. Wer in der Schule in Chemie nicht geschwänzt hat, weiss, wie sehr das stinkt.
Mit 34,7° Celsius liegt die durchschnittliche Jahrestemperatur am Dallol Vulkan höher als überall sonst auf der Welt.
Durch die Salzebene und das heisse Grundwasser werden Mineralien an der Oberfläche abgelagert und Gase treten aus, wodurch das Phänomen entsteht. Trotz des herben Gestanks bietet der Dallol Vulkan definitiv einen unglaublichen Anblick, den ihr euch aber wohl leider nur auf Fotos angucken werdet, denn in diesem kaum zu erreichenden Geothermalgebiet auf 90 Metern unter dem Meeresspiegel herrschen ganzjährig Temperaturen von weit über 30° Celsius.
Kawah Ijen Vulkan auf Java
Ihr wisst, ich enttäusche euch ungern, aber direkt zu Beginn muss ich euch der Illusion berauben, dass es wirklich blaue Lava gibt, auch, wenn die folgenden Fotos etwas anderes versprechen. Der Ausdruck „Blue Lava“ hält sich hartnäckig, dabei hat die Lava des Kawah Ijen Vulkans genau so eine rot-orangene Färbung, wie all die anderen auch. Doch was lässt das austretende Magma denn nun bläulich schimmern?
Bei einem Ausbruch strömt nicht nur Lava an die Oberfläche, sondern auch eine große Anzahl an Schwefelgasen, die mit hohem Druck und einer Temperatur von bis zu 600° Celsius mit dem Magma hervortreten. Kommen diese Schwefelgase in Kontakt mit Sauerstoff und werden sie dann noch zusätzlich von der Lava entzündet, verbrennt der Schwefel, was wiederum die blauen Flammen hervorruft. Leider ist dieser Effekt nur bei Nacht sichtbar, denn wir erinnern uns, dass ja nur die Flammen und nicht die Lava selbst blau brennt. Das wollt ihr selbst sehen? – dann ab nach Java.
Lake Natron in Tansania
Der Lake Natron liegt im Norden von Tansania an der Grenze zu Kenia. Ornithologen schätzen den See vor allem für seine vielfältige Anzahl an Vögeln, vor allem die Zwergflamingopopulation zieht jährlich tausende Besucher an.
Für den schaurigen Touch des Sees ist zunächst der Ol Doinyo Lengal verantwortlich, ein Vulkan, der als einziger auf der Welt Lava führt, die zu einem großen Teil aus Natriumcarbonat besteht und im angrenzenden See gelöst ist. Stirbt beispielsweise ein Tier oder kommt es versehentlich in Kontakt mit dem natriumcarbonathaltigen Wasser, sorgt dies für Kalkablagerungen und konserviert den Körper so für die Ewigkeit. Eine schaurige und vor allem schmerzhafte Vorstellung, aber das Ergebnis sieht ganz schön beeindruckend aus, findet ihr nicht?
Great Blue Hole in Belize
Im Grunde genommen handelt es sich bei dem Great Blue Hole um nichts anderes, als eine unter Wasser liegende Senke, die meist elliptisch oder trichterförmig ist. Wird man etwas genauer, muss man sagen, dass es sich nicht nur um eine blosse Senke, sondern um ein unterirdisches Höhlensystem handelt, das durch Erosion entstanden ist und durch den Anstieg des Meeresspiegels geflutet wurde. Dies macht das Blue Hole in Belize nicht nur zu einem der erstaunlichsten und schönsten Naturphänomene, sondern auch zu einem wahren Tauch-Eldorado. Als erfahrene Taucher habt ihr sogar die Chance, dieses Naturphänomen mit eigenen Sinnen zu erkunden und kennenzulernen. Wann bietet sich im Leben schon mal so eine Gelegenheit? Auf ins Naturparadies Belize!
Mutter Natur ist der Wahnsinn
Und, wie hat euch mein Ausflug zu den zehn erstaunlichsten Naturphänomenen der Welt gefallen? Bestimmt habt ihr das ein oder andere Mal richtige Bauklötze gestaunt und euch gefragt, wie Mutter Natur das alles wohl so anstellt. Aber das bleibt wohl ein Geheimnis, das zum Teil selbst nach intensivster Forschung nicht gelöst werden kann. Also erfreuen wir uns doch lieber an diesen Arten der Naturphänomene und lassen Natur Natur sein, nicht wahr?
Weitere Naturphänomene