Quanto sei bella Roma! Im Herzen Italiens wurde die Liebe, Romantik und Hingabe erfunden. Aber nicht hier – denn heute geht es zugeknöpft weiter in Richtung Petersdom. Bitte folgen…
Jeder, der Rom schon einmal mit eigenen Augen gesehen hat, durch die Strassen getanzt ist, von der besten Pizza probiert hat, sich in den dunklen Augen der Römer verloren hat und schon an der einen oder anderen Ecke abgezogen wurde, der weiss, dass in Rom die Uhren anders ticken. Eine lebensfrohe Stadt, die sich selbst, ihr Land und das Leben liebt und zelebriert. Kommt ihr aber an die Grenze des Vatikans, zelebriert man ganz andere Dinge. Also Schultern bedecken, Hände falten und ab in den Petersdom – die wahrscheinlich schönste Basilika der Welt.
Das Herz des Vatikans – der Petersdom
Entstehung | Tourismus | Hausherr
Die Geschichte
Will man wirklich alles über die Entstehung und den Hintergrund des wohl heiligsten Gebäudes der Welt wissen, muss man tief Luft holen und vermutlich stundenlang seine Nase in Bücher stecken. Das will ich euch natürlich ersparen und gebe euch stattdessen ein paar Eckpunkte, damit ihr die nette Dame, der ihr samt Regenschirm und Halstuch schon den ganzen Tag folgt, mit ein paar Fakten beeindrucken könnt.
1506 wurde der erste Grundstein dieses wichtigen Gebäudes gelegt, welches tagtäglich von 20.000 Touristen, Pilgern, Gläubigern oder einfach nur interessierten Menschen besucht wird. Das Wahrzeichen der Stadt, selbstverständlich abgesehen vom Kolosseum, gilt als die Sehenswürdigkeit. Einst die alte Konstantinische Basilika, wurde der Petersdom neu über dem Grab des heiligen Petrus gebaut. Viele Personen waren an der Entwicklung und dem Bau beteiligt, bis 1547 der berühmte Maler und Architekt Michelangelo zu Stift und Papier griff und die Bauleitung übernahm. In diesem Zuge entwarf er auch die grosse Kuppel, für die wir heute im Inneren unsere Nacken verrenken.
Unfassbare 120 Jahre lang baute man an diesem Gebäude, das, obwohl es drei Stilepochen (Renaissance, Manierismus und Barock) durchlebte, recht einheitlich aussieht. Grosses Lob an all die Architekten, die kamen und gingen, ein solches Bauwerk zu erschaffen. In der Mitte des Petersplatzes, der direkt vor dem Dom liegt, befindet sich ein Obelisk (die Spitzsäule, die mittendrin in die Höhe ragt), der ganz schön besonders wird, wenn man bedenkt, dass sich im Fusse angeblich die Asche von Julius Caeser und in der Spitze ein Teil des Kreuzes von Jesus Christus, also das, an dem er starb, befinden soll.
Des Weiteren beobachten euch 140 Statuen von Heiligen am Petersplatz, also Hände dort lassen, wo sie sind. Und noch ein architektonisches Meisterwerk könnt ihr entdecken: Stellt euch auf die runden Kreise am Boden, die mit der Aufschrift „Centro del Colonnato“ versehen sind. Blickt ihr von dort auf die vielen Säulen, die bei einem Rundgang alle samt zu sehen sind, seht ihr diese von diesem Blickwinkel aus, alle exakt hintereinander – also anstatt vier Säulen hintereinander, sieht es so aus, als wäre es nur eine.
Mit seinen 15.160 m² ist der Petersdom einer der grössten Innenräume der Welt und bietet für 20.000 Menschen Platz, die sich in seinen Mauern einfinden können. Die Kuppel, die ihr auch besteigen könnt und sollt, hat einen Durchmesser von 42 Metern und ist 43 Meter hoch, in ihrem Inneren ziert der Schriftzug an den Namenspatron der Kirche: Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meam et tibi dabo claves regni caelorum. Für all jene, dessen Latein eingerostet ist: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und dir werde ich die Schlüssel zum Himmelsreich geben.
Ein Besuch
So, genug Fakten und Geschichten – schliesslich wollt ihr euch mit eigenen Augen von dieser gigantischen Kirche beeindrucken lassen. Eintritt zahlt ihr keinen, dafür aber bezahlt ihr mit eurer Lebenszeit, die ihr in der endlos scheinenden Schlange vor der Sicherheitskontrolle wartet. Also die Kopfbedeckung im Sommer nicht vergessen (in der Kirche aber bitte wieder abnehmen). Es zahlt sich jedoch aus – den Petersdom sollte man nicht auslassen. Deshalb schon mal die Warnung vor möglicher Wartezeit, damit ihr euch drauf einstellen könnt und die Laune nicht den Bach runter geht, bevor ihr eines der beeindruckendsten Bauwerke betretet.
Wurden eure Taschen durchsucht, eure Körper gescannt und eure Kleidung für angemessen empfunden, dürft ihr endlich eintreten. Das mit der Kleidung würde ich ernst nehmen, vor allem, wenn ihr während eines Städtetrips im Sommer mit Kleidchen oder kurzer Hose in Rom unterwegs seid. So kommt ihr nämlich nicht in die Nähe der heiligen Stätte.
Im Dom selbst könnt ihr euch frei bewegen und Kunst sowie Geschichte auf euch wirken lassen – ihr werdet aus dem Staunen gar nicht mehr rauskommen, während ihr eure Hälse verrenkt, um die vielen Details der Kirche sehen zu können. Was ihr zudem unbedingt machen müsst, ist auf die Kuppel des Doms zu steigen bzw. zu fahren. Entweder, man leistet auf 551 Stufen volle Beinarbeit (7 CHF) oder man schummelt ein wenig und nimmt den Fahrstuhl (9 CHF), sodass dann nur mehr 320 Stufen bis zur Aussichtsplattform übrig bleiben. Die unglaubliche Aussicht über die italienische Hauptstadt, den Petersplatz und den Vatikan solltet ihr euch wirklich nicht entgehen lassen.
Wer seinen Besuch im Vatikan ausweiten möchte, sollte unbedingt die Sixtinische Kapelle mit dem berühmten Gemälde der „Erschaffung Adams“ und das Vatikan Museum besuchen.
Der Papst
Wenn dann der Hausherr höchstpersönlich, also der Papst, zum Balkon kommt, wird’s eng. Und heiss – also aus der Sicht des Thermometers. Menschen weinen, Menschen fotografieren. Irgendwie geht da jeder etwas anders mit dieser Situation um, die Hochheiligkeit in Person einmal live zu sehen. Die meisten aber schwitzen und glotzen – und das ist selbst in geringen Massen unangenehm. Wenn ihr also nicht sehr religiös seid und „Papst sehen“ nicht oben auf eurer „To-Do-Before-I-Die“-Liste steht, dann würde ich mich eher still und heimlich davon schleichen und fernab den Trubel beim Eis-Schlecken beobachten.
Der Petersdom in der Stadt der sieben Hügel gehört einfach zum Hauptprogramm und wenn ihr euch im Sommer auf heisse Temperaturen und viele Menschen einstellt, dann wird die Besichtigung ganz bestimmt grossartig und unvergesslich.
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