Eine der schönsten Hafenstädte der baskischen Küste, genauer gesagt die Hauptstadt der Provinz Gipuzkoa, hat sich im Laufe der Jahre zu einer richtigen Trendstadt gemausert. Die Rede ist natürlich von der Kulturhauptstadt Europas 2016, San Sebastian.
Warum? Dafür gibt es viele Gründe. Während die Schönheit der architektonischen Bauten bereits in den frühen Jahren einen grossen Teil dazu beigetragen hat, die Stadt bekannt zu machen, ist uns heute vor allem das Internationale Filmfestival ein Begriff. Also lasst uns keine Zeit verlieren und dieser grossartigen Stadt unsere Aufmerksamkeit schenken!
Das erwartet euch in San Sebastian
Vielfältiges San Sebastian | Kultur pur
Gastronomie der Extraklasse | Traumstrände
San Sebastian – Eine Stadt mit vielen Gesichtern
Auch wenn im Fokus dieser aufregenden Stadt das Internationale Filmfestival steht, tummeln sich nicht nur Filmliebhaber unter den Besuchern. Mit dem Ziel, die höchsten Wellen zu brechen, kommen nämlich Jahr für Jahr auch viele Sportler in die baskische Hafenstadt. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die Kenner des guten Geschmacks, schliesslich gilt San Sebastian als Jäger der Michelin-Sterne und wurde zur Welthauptstadt der Gastronomie gekürt.
Kultur pur
Als Kulturfanatiker werdet ihr in San Sebastian voll und ganz auf eure Kosten kommen. Wie bereits erwähnt, überzeugt die Stadt mit einer atemberaubenden Architektur, gehalten im Stil der „Belle Epoque“. Davon beeindrucken lassen könnt ihr euch bereits beim Anblick der Kathedrale Buen Pastor. Was einst Sandsteinquader der Steinbrüche des Monte Igueldo waren, zieren nun die Mauern dieses religiösen Gebäudes. Aufgrund des Aussenturmes, der eine gewaltige Höhe von 75 Metern misst, könnt ihr die Kathedrale von verschiedensten Punkten der Stadt aus bewundern.
Nicht weniger imposant wirkt der Palast Miramar mit dem dazugehörigen Park sowie den kleinen Nachbarhäusern samt idyllischen Gärten. Was einst die Sommerresidenz der Königin Maria Christina war, gilt heute als ein beliebter Ort für öffentliche Kongresse und Veranstaltungen. Wolltet ihr also schon immer einmal in königliche Bauten eintreten, wird euch hier der Eintritt gewährt. Falls ihr jetzt automatisch an das internationale Filmfestival, das jährlich über die Dauer von einer Woche im September stattfindet, denkt, muss ich euch enttäuschen. Stars und Sternchen versprühen ihren Glamour nämlich im Stadttheater. Verliehen werden dort für den besten Film bzw. die beste Regie die Goldene und Silberne Muschel, die an die Form der Bucht La Concha erinnern sollen.
Während ihr bis in die 50er Jahre eure Reise nach San Sebastian noch wunderbar mit einem Besuch im stadteigenen Casino hättet verbinden können, findet ihr heute an diesem Platz das Rathaus der Stadt. Nachdem das Glücksspielverbot ausgesprochen wurde, zog nämlich 1947 die Verwaltung in das luxuriöse Gebäude. Was ihr ebenfalls auf keinen Fall auslassen dürft, ist ein gemütlicher Sparziergang durch die süsse Altstadt. Nachdem sie im Jahr 1813 durch ein Feuer zerstört wurde, erstrahlt sie heute in neuem Glanz – und zugleich in der Optik eines Schachbretts.
Das ist aber nicht die einzige Geschichte, die sich in der Vergangenheit manifestiert hat. Am Plaza de la Constitución, den ihr unschwer daran erkennen könnt, dass er der grösste in der Altstadt ist, war früher eine Stierkampf-Arena. Richtet ihr euren Blick etwas weiter nach oben, werdet ihr erkennen, dass die Balkone dort alle durchnummeriert sind. Während man früher dem bunten Treiben seine Aufmerksamkeit schenkte, spielt sich heute das genüssliche Leben der Gastronomie auf diesem Platz ab – wollt ihr also in den Alltag der Spanier eintauchen, seid ihr hier genau richtig.
Gastronomie der Extraklasse
Nicht umsonst sagt man, dass San Sebastian die meisten Michelin-Sterne pro Quadratmeter sammelt. Denn hier spricht nicht nur der erstklassige trockene Weisswein Txakolí für sich, sondern vor allem auch die weltbekannten Pinchos (baskisch für Pintxos, alsoTapas). Nahezu an jeder Ecke, besser gesagt an jeder Theke der unzähligen Bars, werden diese kleinen Köstlichkeiten serviert. Einen Besuch kann ich euch also nur dringend ans Herz legen. So kommt ihr nicht nur in den Genuss der guten Küche, sondern gleichzeitig auch in Kontakt mit anderen Urlaubern. Die Altstadt ist nämlich längst kein Geheimnis mehr, wenn es um urige Kneipen und gesellige Abende geht.
Falls ihr aber lieber den Kontakt zu Einheimischen sucht, empfehle ich euch das Viertel Gros. Dort wird nämlich jeden Donnerstag die Pintxo-Pote (Pintxo-Jagd) zelebriert: Ein Pintxo inklusive Getränk nach Wahl kosten dann nur 2,50 CHF – ein echter Schnapper, wenn ihr mich fragt. Das lässt sich natürlich niemand freiwillig entgehen, sodass die Bars dort immer proppe voll sind – auf etwas längere Wartezeiten solltet ihr euch also vorsichtshalber einstellen.
Kein San Sebastian ohne Traumstrände
Nein, das ist natürlich nicht der offizielle Slogan der Stadt, entspricht aber durchaus der Wahrheit. Obwohl die Stadt gleich mit drei traumhaften Stränden überzeugt, ist einer international besonders bekannt: La Concha. Die Bucht, die zwischen der gewaltigen Felswand des Monte Igueldo und der Insel Santa Clara liegt, verdient zu Recht den Ruf als einer der schönsten Stadtstrände der Welt. Wer der spanischen Sprache mächtig ist, ahnt bereits, dass der Name nicht von ungefähr kommt. Was diese Bucht nämlich unter anderem so besonders macht, ist die muschelartige Form. Nicht nur ein wunderschöner, kilometerlange Sandstrand lädt hier zum Verweilen oder zu romantischen Sparziergängen ein, sondern auch die imposanten Gebäude sowie zahlreiche kleine Lädchen an der Strandpromenade. Plant ihr eine Sightseeingtour durch San Sebastian, könnt ihr die Sehenswürdigkeiten perfekt mit einem Strandspaziergang kombinieren – die Bucht verläuft nämlich vom Rathaus bis zum Palast Miramar.
Da das Meer natürlich nicht an einer Ecke aufhört, schliesst sich an die Bucht La Concha direkt der Strand Ondarreta an – und zwar auf der anderen Seite des Parks. Getrennt durch einen Felsen verläuft dieser Strandabschnitt bis zum Beginn des Monte Igueldo. Dass sich auch hier eine traumhafte Naturkulisse verbirgt, ist also nicht von der Hand zu weisen. San Sebastian wäre aber nur halb so aufregend, wenn es nicht noch einen Strand gäbe, an dem sich die Action abspielt. Also meine lieben Surfer, spitzt jetzt aufmerksam die Ohren: La Zurriola wird euer Herz definitiv höher schlagen lassen. Dieser Strand ist zwar nicht so lang wie La Concha und Ondarreta, lädt aber dafür insbesondere Adrenalinjunkies ein, die Wellen zu brechen. Wer diesen Sport schon immer einmal ausprobieren wollte, der kann sich direkt am Strand für einen Schnupperkurs in der Surfschule anmelden.
San Sebastian: 100% Trendstadt
Dass San Sebastian eine Trendstadt ist, sollte spätestens jetzt auch den grössten Kritiker überzeugt haben. Falls ihr in Gedanken schon eure nächste Reise dorthin plant, würde ich mich freuen, wenn ihr mir verratet, was euch überzeugt hat. Mir gefällt ja die Mischung aus Kultur, Gastronomie und Traumständen am besten – so hab ich genügend Abwechslung in meinen Ferien.