Eisbären und Rentiere ziehen auf dem Eis in Spitzbergen ihre Bahnen. Zwischen schroffem, felsigem Gelände und gefrorener Tundra schneiden Hundeschlitten und Schneemobile Furchen in den Schnee. Folgt mir auf das unberührte arktische Archipel!
Begebt euch auf eine Expedition zum nördlichsten Landstrich Europas und bestaunt die unwirkliche, arktische Wildnis von Spitzbergen. Zieht durch die Strassen der nördlichsten permanent besiedelten Region der Welt in Longyearbyen und bestaunt blaue, eisige Gletscher. Lasst euch auf der norwegischen Inselgruppe von der warmen Herzlichkeit der Menschen und eiskalten Schönheit des Archipels nördlich des Nordkaps begeistern und beobachtet aus sicherer Entfernung Eisbären in freier Wildbahn. Warum Spitzbergen in jeglicher Hinsicht ein Ort der Extreme ist und ihr euch dort ohne eine Waffe kaum bewegen dürft, erfahrt ihr hier.
Der grosse Spitzbergen Guide
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Das ist Spitzbergen
Mitten zwischen dem norwegischen Festland und der Arktis – zwischen der Grönlandsee, dem europäischen Nordmeer, der Barentssee und dem Nordpolarmeer – liegt die Inselgruppe Spitzbergen. Das zu Norwegen gehörende Archipel wird dort auch Svalbard („Kühle Küste“) genannt und ist eines der nördlichsten bewohnten Gebiete der Erde. Die gleichnamige Hauptinsel des Archipels ist als einzige das ganze Jahr über bewohnt.
Damals gehörten besonders Walfang und die Jagd auf Robben zu den wichtigsten Aktivitäten auf der Inselgruppe weit über dem Polarkreis und trieben die Besucher immer nur für eine kurze Weile auf die Insel. Erst die grossen Kohlevorkommen liessen Anfang des 20. Jahrhunderts erste Menschen dauerhaft dorthin ziehen. Mittlerweile ist Spitzbergen Zuhause von rund 2.700 Menschen aus 51 Nationen – das sind 0,04 Einwohner pro Quadratkilometer.
Gezahlt wird in dem unter der Verwaltung von Norwegen stehenden Archipel mit norwegischen Kronen (NOK), gesprochen wird Norwegisch und in Barentsburg auch Russisch. Im Tourismusgeschäft kann allerdings so gut wie jeder Englisch sprechen.
Nachhaltigkeit in Spitzbergen
Heute hat Nachhaltigkeit einen grossen Stellenwert in der Kultur Svalbards: Umwelt- und Naturschutz, Bewahrung der Kultur sowie geregelter Tourismus werden hier grossgeschrieben. Deshalb erhielt Spitzbergen 2016 das norwegische Zertifikat „Nachhaltiges Reiseziel“. Überall auf der Insel finden sich Naturreservate, Schutzgebiete für die tierischen Bewohner, Nationalparks sowie ein Pflanzenschutzgebiet. So sind fast zwei Drittel des Archipels geschützt. Ausserdem gilt Spitzbergen als das weltweit grösste Labor für Arktisforschung.
Klima in Svalbard
Im Vergleich zu anderen Regionen auf demselben Breitengrad im Polargebiet herrscht in Spitzbergen eher mildes Klima. Im Winter könnt ihr euch auf durchschnittliche Temperatur von -14 Grad Celsius einstellen, es kann aber auch mal für längere Zeit auf -20 oder -30 Grad abkühlen. Im Sommer ist es oft nebelig bei durchschnittlich 6 Grad Celsius, dabei regnet es kaum.
Touristische Hauptsaison für die Inselgruppe Spitzbergen ist im Sommer zwischen Juli und Mitte August und zwischen März und Mai, dem Lichtwinter. Hier liegt noch genug Schnee aus der dunklen Zeit, um mit dem Schneemobil und Hundeschlitten die ersten Sonnenstrahlen zu geniessen.
So kommt ihr nach Spitzbergen
Viele Besucher reisen mit dem Flugzeug via Norwegen nach Spitzbergen. Der Flughafen Longyearbyen (LYR) in Spitzbergen ist der am nördlichsten gelegenen Flughafen der Welt. Jährlich landen hier mehr als 160.000 Passagiere und die Tendenz steigt. Von Norwegen aus kommt ihr ausserdem günstig mit Norwegian Air Shuttle auf die Inselgruppe, im Winter wird sie nicht so oft angeflogen. Ein Visum wird nicht benötigt.
Mehrere Zehntausend Besucher jährlich erreichen Spitzbergen auch über Kreuzfahrtschiffe, die die Inselgruppe umrunden und für kurze Landgänge in den Häfen des Archipels Halt machen. Damit ist der Kreuzfahrttourismus einer der grössten Wirtschaftszweige von Spitzbergen.
Einmal angekommen werdet ihr kaum Zeit im Auto verbringen – das Strassennetz der Inselgruppe Spitzbergen ist keine 50 Kilometer lang und verbindet noch nicht einmal die verschiedenen Ortschaften. Ihr solltet nicht auf die Idee kommen, abseits der Strassen zu fahren, das ist nämlich strengstens verboten. Auf Spitzbergen werdet ihr im Winter vor allem mit Schneemobilen und Hundeschlitten unterwegs sein, im Sommer mit dem Boot über die vielen Seen und Fjorde fahren – wenn das nicht nach Abenteuer pur klingt!
Leben im hohen Norden Svalbards
Der Grossteil der Inseln des norwegischen Archipels, wie Kvitøya im Osten und die Bäreninsel zwischen dem Nordkap und Spitzbergen im Süden, sind unbewohnt. Permanent bewohnt ist auf Svalbard nur die Hauptinsel Spitzbergen – und die hat viel mehr zu bieten, als man vielleicht denken würde.
Longyearbyen – Haupstadt Spitzbergens
1.300 Kilometer vom Nordpol entfernt – dort, wo damals die erste ständige Grube ausgehoben wurde – liegt heute die Hauptstadt und das Verwaltungszentrum der Insel. Longyearbyen ist die nördlichste Stadtgemeinde der Welt und zählt rund 2.100 Einwohner. Auf eurer Reise nach Svalbard führt hier eigentlich kein Weg vorbei – und das ist auch gut so.
Mit seinen lokalen Unternehmen, seinem breiten Hotel- und Gastronomieangebot sowie moderner Lebensweise wird es euch sicher überraschen.
Ausserdem liegt unweit von Longyearbyen der grösste Pflanzen- und Getreidesamenbunker der Welt. Der Svalbard Global Seed Vault soll selbst einem Atomangriff standhalten und die Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen. Deshalb sind jetzt Tausende von Samenproben tief im Gestein von Spitzbergen bei eisigen Temperaturen gelagert.
Minenarbeit in Spitzbergen
Die zweitgrösste Siedlung Svalbards ist Barentsburg mit rund 440 Minenarbeitern eines russischen Kohleunternehmens. Der Abbau ist mittlerweile allerdings nicht mehr so lukrativ wie noch vor ein paar Jahren, stettdessen nimmt ihre Bedeutung als Forschungsstandort und Tourismusort zu. Macht euch im Frühling und Herbst mit dem Schneemobil für eine Tagestour auf den Weg und erkundet die alte Minenarbeitersiedlung. Auf euch warten russische Kultur, sovietische Architektur und traditionelles Essen – gesprochen wird dort ebenfalls Russisch. Auch einen Ausflug in die Minen könnt ihr unternehmen. Das Gleiche gilt für die südlich von Longyearbyen gelegene Gemeinde Svea, wo die Minenarbeit 2017 allerdings eingestellt wurde. Eine Tour ist nur geführt möglich.
Die Geisterstadt Pyramiden
Begebt euch auf Zeitreise und erkundet die Geisterstadt Pyramiden in der Nähe des gleichnamigen pyramidenförmigen Berges am Billefjord. Von National Geographic wurde sie als eine der faszinierendsten Geisterstädte bezeichnet. Nachdem die lokalen, von einem russischen Unternehmen geführten, Minen geschlossen wurden, verliessen auch die rund 1.000 Einwohner die Stadt. Vieles steht dort heute noch so, wie es verlassen wurde – auch Kaffeetassen und Skier – und versetzt einen fast schon in die Zeit der UDSSR zurück. Heute leben dort saisonabhängig höchstens zehn Einwohner – Hotelmitarbeiter im Hotel Tulpan sowie Touristenführer. Eine Statue Lenins wacht still über die Siedlung.
Isfjord Radio und Ny-Ålesund
Am Ufer des atemberaubenden Isfjords liegt die ehemals wichtigste Telekommunikationsverbindung zwischen dem norwegischen Festland und Svalbard. Heute dient die Isfjord Radio Station allerdings als Hotel und Restaurant. Das Isfjord Radio Hotel ist der perfekte Ort zum Abschalten.
Abschalten tun die etwa 30 Bewohner von Ny-Ålesund kaum – in dem internationalen Forschungszentrum wird, besonders wenn im Sommer etwa 100 Gastforscher anreisen, auf mehreren Stationen die Arktis erforscht und Umwelt überwacht. Hier liegt ausserdem das nördlichste Postamt der Welt.
Ist eine Reise nach Svalbard sicher?
Krankenversicherung:
Es ist ratsam einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung abzuschliessen. Hier müsst ihr darauf achten, dass Svalbard in das Gebiet des Versicherungsschutzes eingeschlossen ist.
Die verschiedenen Regionen des Archipels sind in Management Areas unterteilt. Die Orte, in denen ihr euch bewegen dürft, ohne eine Genehmigung einholen zu müssen, liegen in Area 10. Diese umfasst grosse Teile der Halbinsel Nordenskiöld Land, in die zum Beispiel Longyearbyen und Barentsburg fallen. Wollt ihr euch an Orte in anderen Areas wagen, müsst ihr vorher die Verwaltung von Spitzbergen informieren. Ausserdem ist der Besitz einer „Search and Rescue“-Versicherung notwendig, falls ihr euch verlaufen solltet oder ihr in eine andere Notlage geratet.
In die arktische Wildnis solltet ihr immer nur in Begleitung eines erfahrenen Guides eintauchen – Touren ausserhalb von Management Area 10 müssen im Voraus angemeldet und genehmigt werden. Das ganze Jahr über besteht die Gefahr vom Wetter überrascht zu werden, die Orientierung zu verlieren und in unwegsames Gelände zu gelangen oder Eisbären zu nahe zu kommen. Euer Guide wird dafür sorgen, dass es so weit gar nicht erst kommt, oder erklären wie ihr euch im Falle eines Falles zu verhalten habt. Eine Notausrüstung mit Funkgeräten sollte immer griffbereit sein!
Was vielleicht etwas erschreckend klingen mag, aber nur zu eurer eigenen Sicherheit dient: Euer Guide wird immer eine Signalpistole, aber auch eine richtige Schusswaffe bei sich führen. Das muss er sogar, sonst verweigert die Behörde die Genehmigung. Alle, die einen Waffenschein beziehungsweise eine Waffenbesitzkarte besitzen, können sich auf Svalbard sogar eine Schusswaffe zum Schutz leihen. Geschossen werden darf auf Eisbären aber wirklich nur als allerletzte Massnahme und in Notwehr, da sie unter Naturschutz stehen. Jeder Abschuss zieht eine Untersuchung nach sich.
Erlebt Spitzbergens wunderschöne Natur
Auf der von Jahrhunderte alten Gletschermassen dominierten Inselgruppe erwarten euch eine farbenprächtige Tundra im Sommer und ganzjährig majestätische, schneebedeckte Berge. Der Höchste des Archipels Svalbard ist der Newtontoppen mit 1.713 Metern und überragt damit die zweithöchste Erhebung, den Perriertoppen, nur um einen Meter. Geniesst die mystische Stille der Arktis und lasst die einzigartige Atmosphäre auf euch wirken. Kleine Pflanzen, Pilze, Flechten und Moose kämpfen sich ihren Weg durch den rauen Boden, Bäume gibt es auf der Inselgruppe keine. Aber genau das macht sie so einzigartig.
Bestaunt die Mitternachtssonne in Spitzbergen
Stellt euch vor, die Sonne geht einfach nicht unter – und das ganze 72 Tage lang. Vom 20. April bis 22. August steht die Sonne jeden Tag 24 Stunden lang über dem Horizont von Spitzbergen und taucht den Himmel zeitweise in ein tiefes Orange-Rot. Dieses Naturschauspiel wird Mitternachtssonne genannt und tritt im Sommer oberhalb des nördlichen Polarkreises auf.
Macht die Nacht zum Tag und unternehmt bei Nacht eine Tour durch die surreale Landschaft, bestaunt den farbenfrohen Himmel vom Hundeschlitten aus oder paddelt mit dem Kajak über das Meer, die Seen und die Fjorde. Die Mitternachtssonne ist ein einzigartiges Erlebnis, das ihr sicher nicht so schnell vergessen werdet.
Aurora Borealis am Himmel von Svalbard
Bekannt ist Spitzbergen für seine Aussicht auf die Nordlichter. Besonders im Winter habt ihr eine gute Chance, die spektakulären, tanzenden Leuchtstreifen zu sehen, denn von November bis Februar bleibt der Himmel über Spitzbergen dunkel. Ladet euch vor eurem Trip am besten eine App zur Vorhersage der Polarlichter runter, wie zum Beispiel die Norway Lights App. So verpasst ihr auf keinen Fall den spektakulären Anblick.
Abenteuerliche Touren in Spitzbergen
Wenn sich die Sonne im Februar langsam wieder über den Horizont und die schneebedeckten Bergzüge schiebt, färbt sie den tiefblauen Himmel langsam pink. Damit verändert sich auch das Leben auf dem arktischen Eis. Die Einwohner kommen wieder aus ihren Häusern – und von hier aus lässt sich die atemberaubende und unberührte Natur erkunden.
Longyearbyen eignet sich als hervorragender Startpunkt für eine ganze Reihe von Touren und Wanderungen. Kaum in der Stadt losgelaufen befindet ihr euch schnell in der arktischen Wildnis und könnt die wunderschöne Natur mit seinen majestätischen Bergen geniessen. Denkt aber dran eine geführte Tour zu machen oder sie vorher anzumelden. Erkundigt euch auch immer im Voraus über die Schwierigkeit des Wegs, auf den ihr euch begebt.
Erklimmt zum Beispiel, zusammen mit eurem Guide, den 464 Meter hohen Plateau Mountain, Platåberget, von dem ihr einen grossartigen Blick auf Longyearbyen und die umliegende Landschaft habt. Eine grosse Portion Abenteuer bieten euch Schneemobiltrips und Hundeschlittentouren. Lasst euch von Huskygespannen über die gefrorene Tundra ziehen und lernt einiges von den Mushers vor Ort.
Besteigt nach einer Kajaktour den knapp 1.000 Meter hohen Hiorthfjellet und geniesst den unbeschreiblichen Ausblick über die raue arktische Landschaft. Ihr könnt euch auch ins Boot setzen und zum Beispiel den magisch wirkenden Lillehookbreen Gletscher erkunden oder mit dem Kajak über den Adventfjord fahren. Wie wär’s mit einer Besteigung des Trollsteinen oder des Sarkofagen? In jedem Fall solltet ihr entsprechende Erfahrung und Ausrüstung mitbringen und euch am besten mit einem Reiseführer auf den Weg machen.
Ein besonderes Erlebnis im Winter ist eine geführte Tour in die im Sommer von Schmelzwasser geformten Gletscherhöhlen. Lauft und kriecht mit eurer Taschenlampe durch die kristallklaren Eisgänge und geniesst die eisige Ruhe. Im Sommer füllen sich diese Grotten wieder mit Schmelzwasser, das viele Teile der Inseln unpassierbar macht. Aus diesem Grund sind zwischen Mai und Juli auch nicht viele Touristen auf Spitzbergen unterwegs.
Guru Tipp: Eine grosse Anzahl an weiteren Aktivitäten findet ihr auf der Seite von Visit Svalbard.
Entdeckt die Tierwelt des Archipels
In der Magdalene-Bucht am gleichnamigen Fjord habt ihr einen wunderschönen Blick auf die hohen Bergzüge und kristallklaren arktischen Gewässer. Beobachtet an dem im Nordvest-Spitsbergen-Nationalpark liegenden Gewässer neben Eisbären auch Narwale, Bartrobben und Grönlandwale auf ihrer Jagd. In dem Nationalpark könnt ihr ausserdem verlassene Walfangstationen und heisse Quellen bestaunen. Walrösser könnt ihr dort ebenfalls sehen – besonders viele leben allerdings auf der Insel Moffen, weshalb sie oft von Ausflugsschiffen angesteuert wird.
Im weiten Meer ziehen ausserdem Finn- und Belugawale an der Seite von Weissschnauzendelfinen und Ringelrobben ihre Bahnen. An Land könnt ihr auf die nur dort lebenden Spitzberg-Renen, eine Rentier-Unterart, und Polarfüchse treffen.
Der König von Spitzbergen ist aber der Eisbär, der majestätisch über das Eis und die Felsen zieht. Für viele ist er das Symbol der arktischen Wildnis – und mittlerweile leider eines der prominentesten Opfer des Klimawandels. Durch ansteigende Temperaturen und die Jagd ist er vom Aussterben bedroht. Mit rund 3.000 Tieren leben auf Spitzbergen aber immer noch mehr Eisbären als Menschen.
Sie sind die grössten an Land lebenden Raubtiere der Welt: Mit einem Gewicht von bis zu 800 Kilogramm, gepaart mit einem starken Kiefer und scharfen Krallen, solltet und dürft ihr euch den Bären nicht nähern. Das Füttern, Stören und Jagen eines Eisbären ist streng verboten.
Warnschilder machen euch überall in den Ortschaften auf die Gefahr aufmerksam, die von den weissen Riesen ausgeht. In der Vergangenheit wurden Menschen schon mehrfach Opfer von Eisbärattacken – darunter auch unvorsichtige Touristen. Euer Lager solltet ihr also immer mit einem Bärenzaun sichern – auch Kinderspielplätze sind auf Spitzbergen hoch umzäunt.
Aktivitäten in Spitzbergen
Neben seiner einzigartigen Natur ist Spitzbergen auch wegen seiner Kultur und seines lebendigen Stadtlebens eine Reise wert – und das auch, wenn sich die Sonne fast ein halbes Jahr lang nicht blicken lässt. In der dunklen Jahreszeit schätzen die Einwohner vor allem das Beisammensein, egal ob bei sich zuhause, auf Konzerten und Festivals, in Museen oder in Pubs und Restaurants.
Das Svalbard Museum ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Erwachsene zahlen 90 NOK (ca. 8 CHF) Eintritt, Kinder über 7 Jahren 15 NOK (ca. 1,40 CHF).
In das North Pole Expedition Museum kommt ihr von Feb. bis Mai von 9 bis 14 Uhr, von Juni bis Sept. bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 100 NOK (ca. 9 CHF), Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hälfte.
Begebt euch auf eine Zeitreise und stattet dem Svalbard Museum einen Besuch ab. Euch erwartet eine Ausstellung rund um die Geschichte der Region: Erhaltet einen Einblick in das Leben und die Arbeit der Seemänner vor Hunderten von Jahren sowie in den Kohleabbau des 19. Und 20. Jahrhunderts. Einen ausgestopften Eisbären gibt es dort auch zu sehen. Im North Pole Expedition Museum könnt ihr etwas über die ersten Expeditionen und Luftfahrtmissionen in die Arktis, deren Strapazen und Erfolge erfahren.
Ihr wollt anschliessend bei einem kühlen, mit uraltem Gletscherwasser gebrauten Bier entspannen? Dann stattet doch der Svalbard Bryggeri einen Besuch ab. Die englischsprachigen Führungen mit Tasting finden montags, mittwochs und samstags von 18 bis 19.30 Uhr statt und kosten 395 NOK pro Person (ca. 36 CHF). Beachtet, dass ihr mindestens 18 Jahre alt sein müsst.
Wer das Leben der Minenarbeiter von Spitzbergen hautnah erleben möchte, kann eine Tour durch die 1996 stillgelegte Gruve 3 machen. Für die Kulturliebhaber unter euch lohnt sich auch noch ein Besuch der kleinen, Tag und Nacht geöffneten, Svalbard Kirke. Zum Betreten müsst ihr die Schuhe ausziehen und kriegt Hausschuhe geliehen, drinnen wartet ein kleines Café auf euch.
Spitzbergens Festivals und Events
Auch feiern kann man im hohen Norden. Jedes Jahr gibt es eine Vielzahl an Festivitäten und Events, bei denen die Leute zusammenkommen und geniessen. Feiert zum Beispiel mit den Einwohnern in Longyearbyen beim Solfestuka die Rückkehr der Sonne.
Die Musikfreunde unter euch kommen beim Polarjazz Festival und Dark Season Blues Musikfestival in Longyearbyen auf ihre Kosten. Für die Klassiker unter euch empfehle ich das Arctic Chamber Music Festival, das 2021 vom 18. bis 21. Februar stattfindet.
Euch ist mehr nach Sport zumute? Dann geht doch im April beim Svalbard Ski Marathon in den Disziplinen Halbmarathon, Jugendmarathon oder Marathon an den Start. Was das Abenteuer erst recht einzigartig macht: Auf eurem Weg werdet ihr von bewaffneten Helfern auf Snowmobilen begleitet, die nach Eisbären Ausschau halten. Das Gleiche gilt für den Spitzbergen Marathon, der euch durch spektakuläre Landschaften führt und am ersten Wochenende im Juni stattfindet. Die Distanzen hier sind Marathon, Halbmarathon und Spitsbergenmila (10 Kilometer).
Das nördlichste kulinarische Festival der Welt wartet ebenfalls in Longyearbyen auf euch. Auf dem Taste Svalbard oder „Smak Svalbard festivalen“ vom 08. bis 11. Oktober 2020 könnt ihr an Kochkursen teilnehme, Vorträgen lauschen oder einfach nur die Essens- und Trinktraditionen Spitzbergens voll auf euch wirken lassen und geniessen.
Arktische Küche
In Longyearbyen gibt es mehr Restaurants, als man in so einem kleinen und abgeschiedenen Ort eigentlich erwarten würde. Und in den meisten von ihnen werdet ihr in der Karte Rentier, frisch gefangenen Fisch und Wal finden. Im Kroa könnt ihr neben dem „Catch of the day“ aus dem Polarmeer und „normalen“ Burgern zum Beispiel auch Varianten mit Elch- oder Walfleisch bestellen. Den Sushi-Freunden unter euch kann ich das NUGA empfehlen, dessen Fisch wohl kaum frischer sein könnte. Wenn ihr Lust auf ein gutes Steak habt, dann macht euch auf den Weg ins Huset Svalbard. Seit Jahrzehnten gibt es traditionell an jedem Samstag das Saturday Steak „Lørdagsbiff“.
Das arktische Spitzbergen wartet auf euch
Die unendlichen eisigen Weiten der arktischen Inselgruppe Svalbard sind auf jeden Fall sehenswert. Auch das traditionelle Essen und die unvergleichliche Fauna machen und Ferien in Spitzbergen und Norwegen garantiert unvergesslich!