Noch ein paar Tage, dann ist es wieder soweit… Ein dekorierter Tannenbaum mit vielen Geschenken, fröhliche Weihnachtslieder, selbstgebackene Kekse und eine knusprige Gans als Gaumenschmaus – typisch Weihnachten. Oder etwa nicht?
Was für uns Schweizer:innen typische Weihnachtstraditionen sind, ist für Menschen aus anderen Ländern eher ungewöhnlich. Denn jeder Kontinent, ja sogar jedes einzelne Land, hat seine eigene und meist jahrelang erhaltene Tradition. Auch wenn Weihnachten von Region zu Region manchmal ein wenig unterschiedlich gefeiert wird, so gibt es in der Regel gewisse Sitten und Bräuche, die einfach landestypisch sind. Wie Weihnachten weltweit gefeiert wird und welche Traditionen das Weihnachtsfest anderer Länder prägen, das zeigen wir euch hier.
So wird Weihnachten weltweit gefeiert
- Europa
- Amerika
- Ozeanien
- Asien
- Weihnachtsessen weltweit
- Testet euer Wissen: Weihnachtsquiz
Weihnachten in Europa
Es ist kein Geheimnis, dass die Traditionen auf dem europäischen Kontinent weit auseinander gehen. Das macht es doch umso schöner, in unsere Nachbarländer zu reisen, denn auch an Weihnachten feiert jedes europäische Land seine eigenen Traditionen.
Sinterklaas in den Niederlanden & Belgien
Wusstet ihr, dass unser Weihnachtsmann in den Niederlanden Sinterklaas, also Nikolaus heisst? Bereits drei Wochen vor seiner Ankunft legt Sinterklaas der Legende nach mit seinem Schiff aus Spanien an einem holländischen Hafen an. Heutzutage ist es oft auch der letzte Samstag im November.
An diesem Abend stellen die Kinder einen Holzschuh mit ihrem Wunschzettel vor die Tür, daneben etwas Wasser und Heu für das Pferd von Sinterklaas. Am nächsten Morgen finden sie dann einige Süssigkeiten, kleine Nikolausfiguren und ein Lebkuchenmännchen mit einem lustigen Gedicht in ihrem Schuh vor. Am 5. Dezember ist es dann endlich so weit – in Begleitung vom Schwarzen Peter, dem Zwarte Piet, reitet Sinterklaas durchs Land.
In Belgien findet die Tradition erst zum 6. Dezember statt.
An diesem Tag gibt es dann endlich die Geschenke und am darauffolgenden Tag findet bei den meisten Familien ein riesiges Fest statt. Der 24. Dezember, also Heiligabend hingegen, hat einen hohen religiösen Stellenwert, weshalb in der Regel noch ein Familien- sowie ein Kirchenbesuch auf dem Programm stehen. Geschenke gibt es dann allerdings nicht mehr. Ähnlich sieht es in Belgien aus. Dort ist der Nikolaustag ebenfalls der Höhepunkt der ganzen Weihnachtszeit.
Orthodoxe Tradition in der Ukraine
Bei den orthodoxen Christen entspricht unser Heiligabend dem 6. Januar. Dies ist zum Beispiel in der Ukraine der Fall. Dort werden an Heiligabend, eben am 6. Januar, Weihnachtsmessen besucht und ein traditionelles Festmahl mit zwölf verschiedenen Gerichten, für jeden Apostel Jesu ein Gericht, abgehalten. Ausserdem werden die Geschenke nicht wie bei uns an Heiligabend gebracht, sondern erst an Silvester.
Väterchen Frost in Russland
Auch in Russland steht nicht der 24. Dezember, sondern der 7. Januar im Fokus. Dieser ist ein offizieller Feiertag und beginnt für die meisten Russen mit einer feierlichen Weihnachtsmesse. In der Zeit davor halten Einheimische ein 40-tägiges Weihnachtsfasten, auch Philippus-Fasten genannt.
In Russland kommt nicht wie in einigen anderen osteuropäischen Ländern der Nikolaus, der Weihnachtsmann oder das Christkind, sondern das sogenannte Väterchen Frost mit seiner Enkelin, dem Schneemädchen. Dieser entspricht nicht einem typischen Weihnachtsmann, sondern vielmehr einem Zauberer, der über den russischen Winter herrscht. Ansonsten unterscheiden sich die Weihnachtsfeiertage eigentlich kaum von den unseren. Es wird viel gegessen, gesungen, gefeiert und auch auf einen Weihnachtsbaum wird nicht verzichtet. Der Datumsunterschied lässt sich auf unterschiedliche Kalender zurückführen. Das Kirchenjahr der orthodoxen Christen richtet sich nicht nach dem Gregorianischen Kalender, wie wir es kennen, sondern nach dem Julianischen Kalender.
Plumpudding, Mistelzweig und Weihnachtskarten in UK
In England wurde der Weihnachtsbaum erst zur Tradition, nachdem Königin Victorias Ehemann, Prinz Albert, einen geschmückten Baum in seine Feierlichkeiten am Windsor Schloss im Jahr 1840 eingeführt hatte. Somit brachte er die deutsche Tradition mit nach England. Wer in England wohnt, sollte es nicht verpassen, seinen Lieben eine Weihnachtskarte zu schicken, die hat im Vereinigten Königreich einen sehr hohen Stellenwert.
Eine weitere Weihnachtstradition, die vor allem in England, Schottland und Irland weit verbreitet ist, ist das Küssen unter einem Mistelzweig. Dieser soll zur Weihnachtszeit an die Decke oder die Eingangstür gehangen werden. Jedes Mal, wenn zwei Leute unter einem Mistelzweig stehen, müssen sich diese – so verlangt es der Brauch – küssen und eine Beere vom Zweig zupfen. Diese Geste soll vor allem Glück, Mut, Fruchtbarkeit und Gesundheit mit sich bringen. Am britischen Weihnachtsfest, an dem Father Christmas mit den Geschenken kommt, darf der traditionelle Plumpudding, eine Speise ähnlich unserem Serviettenknödel, nicht fehlen.
Père Noël bringt in Frankreich Geschenke
Der Weihnachtsmarkt ist längst kein Schweizer Phänomen mehr. In Frankreich könnt ihr in Paris beispielsweise auf der berühmten Champs-Elysées oder auch in Südfrankreich fast den ganzen Dezember über eine Tasse Glühwein geniessen. Strassburg hat sogar einen der ältesten Weihnachtsmärkte ganz Frankreichs. Hier ist übrigens nur der 25. Dezember ein Feiertag. An diesem Tag bringt Père Noël die Geschenke vorbei, während am 24. die Christmesse besucht und ein wahres Festmahl verspeist wird. Beim sogenannten Réveillon de Noël werden traditionell sogar sieben Gänge und 13 Desserts serviert. Zu den typischen Speisen in Frankreich an Heiligabend gehören ein mit Maronen gefüllter Truthahn, Gänsestopfleber, Muscheln und Pasteten. Natürlich darf hierzu eine Platte mit ausgewählten Käsesorten, Butter und Brot nicht fehlen. Als Dessert gibt es zudem den sogenannten Bûche de Noël, ein Kuchen, der einem Baumstamm ähnelt.
Besondere Weihnachtskrippen in Spanien
In Spanien werden die Weihnachtsfeiertage jedes Jahr mit einer ganz besonderen Tradition eingeläutet: Die alljährliche Weihnachtslotterie gilt, aufgrund ihrer hohen Gewinnsumme, als grösste Lotterie der Welt. Ganz Spanien verfolgt gespannt die Auslosung am 22. Dezember, die bereits seit über einem Jahrhundert feierlich begangen wird. Macht beispielsweise einen Ferien in Barcelona, um die Tradition selbst mitzuerleben!
Madrid und Barcelona locken mit den Weihnachtsmärkten Mercadillo de Navidad am Plaza Mayor Madrid sowie der Fira de Santa Llúcia in Barcelona.
Die eigentliche Bescherung, wie wir sie kennen, findet in Spanien übrigens erst am 6. Januar durch die Reyes Magos, die Heiligen drei Könige, statt. Der 24. Dezember wird für ein ausgiebiges Mahl mit der kompletten Familie genutzt. Übrigens: In Spanien gehört ein Weihnachtsbaum an Heiligabend nicht unbedingt zur Tradition, stattdessen ist es hier üblich, mit Krippen und Lichterketten zu dekorieren.
Portugiesischer Königskuchen
Mit grossen und aufwendig gestalteten Krippen wird auch das Weihnachtsfest in Portugal begangen. Ganze Wettbewerbe drehen sich hier um das prächtigste Bett des Jesuskindes, welches ein zentrales Symbol für die katholischen Portugiesen ist. Kein Wunder, dass nach einem ausgiebigen Weihnachtsmahl mit köstlichem Stockfisch erstmal der Besuch der Mitternachtsmesse ansteht, bevor es schliesslich ans Auspacken der Geschenke geht.
Eine besondere Tradition der Portugiesen ist ausserdem das Backen und gemeinsame Verzehren des Bolo Rei, dem Königskuchen. In diesem werden nach einer alten Tradition eine Figur aus Metall und eine Bohne verbacken. Wer die Bohne am Ende in seinem Stück des Kuchens hat, muss den Kuchen im nächsten Jahr zahlen. Wer allerdings die kleine Figur bekommt, dem ist das Glück im nächsten Jahr gewiss. Portugiesisches Roulette! Die Königskuchen mit „Inhalt“ dürfen seit dem Beitritt Portugals in die EU übrigens nicht mehr im Handel verkauft werden. Die Sorge: Die Kleinteile könnten verschluckt werden. Vom Backen hält das die Portugiesen natürlich nicht ab.
Die Heimat des Weihnachtsmanns: Finnland
Ein Weihnachtsmarkt, der in Finnland besonders viele Besucher anlockt, ist der Markt auf der Esplanadi in Helsinki. Dort wird die Eleganz der Stadt vor allem durch die vorweihnachtliche Atmosphäre noch etwas verstärkt. Wenn ihr Weihnachten in Finnland feiern möchtet, empfehle ich euch einen Besuch im Santa Claus Village in Lappland. Finnland ist die offizielle Heimat des Weihnachtsmanns und im Santa Claus Village dreht sich alles nur um Weihnachten. Die traumhafte Winterkulisse tut ihr Übriges!
Amerikanische Weihnachten
Obwohl Amerika ein riesiger Kontinent ist, ähnelt sich das Weihnachtsfest zwischen der Nord- und der Südhalbkugel mehr, als ihr vielleicht erwartet hättet.
Christmas Day in den USA
In den USA ist alles etwas grösser und bunter – das trifft oft auch auf das Weihnachtsfest zu.
Die Vorweihnachtszeit lässt sich zum Beispiel gut in Chicago verbringen, hier gibt es seit 1996 jedes Jahr einen riesigen Weihnachtsmarkt, der ähnlich wie bei uns eine grosse Auswahl an Heissgetränken und Leckereien verspricht.
Schön festlich geschmückte Häuser und bunte Weihnachtsdekoration, wohin das Auge schaut. So ist auch der geschmückte Tannenbaum nicht wegzudenken. Es gehört jedes Jahr zur Tradition, den Weihnachtsbaum bereits Tage vorher mit Freunden bei einer sogenannten „Tree-Party“ zu schmücken. Am 24. kommt, ähnlich wie an Thanksgiving, ein grosser Truthahn auf den Tisch. Geschenke gibt es am Morgen des 25. Dezembers, denn erst nachts kommt der Weihnachtsmann durch den Kamin, isst die bereitgestellten Kekse, trinkt die kalte Milch und füllt schliesslich die aufgehängten Weihnachtssocken der Familie. Am Christmas Day springen die Kinder zeitig aus ihren Betten, um zu schauen, was der Weihnachtsmann gebracht hat.
Mexikanische Weihnacht mit Piñatas
Eine Weihnachtstradition, von der ich euch unbedingt auch noch berichten möchte, ist die sogenannte Herbergssuche in Mexiko. Hier beginnt die Weihnachtszeit am 16. Dezember mit den sogenannten Posadas. Dabei handelt es sich um eine neuntägige Festzeit, die die vergebliche Herbergssuche der Gottesmutter Maria und Josef verkörpern soll. Es sind insgesamt neun Tage, da jeder Tag einen Monat der Schwangerschaft von Maria bedeutet. Typisch für die Posadas sind vor allem die spektakulären Strassenumzüge mit Feuerwerk, Pauken und Trompeten.
Den Höhepunkt des Festes bilden die aus Pappmaschee hergestellten bunten Figuren, Piñatas genannt, die gefüllt mit Süssigkeiten, Früchten und kleinem Spielzeug aufgehängt werden. Diese müssen dann von den Kindern mit Stöcken und verbundenen Augen zerschlagen werden, bis sich der Inhalt wie ein Regen über sie verteilt. Wie in vielen anderen Ländern auch, ist Weihnachten in Mexiko vor allem ein Fest für die Kinder. Sobald die Posadas am 24. Dezember enden, beginnt schliesslich das eigentliche Weihnachtsfest, das im engsten Familienkreis gefeiert wird.
Familienzeit in Brasilien
Weihnachten in Brasilien erinnert sehr stark an das typisch amerikanische Weihnachtsfest: Dekadente Dekoration, Weihnachtsbaum und Kunstschnee. Und doch ist alles ganz anders als im Norden Amerikas.
In der Lagoa Rodrigo de Freitas Rios erstrahlt der grösste schwimmende Weihnachtsbaum weltweit.
In Südamerika werden es über Weihnachten schon mal gut 30-35 Grad, so verbringen die Brasilianer den Vormittag des 24. Dezembers häufig mit Sonnenbrille am Pool. Eine grössere Rolle als die Geschenke spielen hier auf jeden Fall die Zeit mit der Familie und das Essen. Schon das Mittagessen kann ein durchaus deftiges Barbecue beinhalten und auch das Abendessen sieht nicht weniger schmackhaft aus. Viele Brasilianer gehen ausserdem am Abend des 24. Dezembers in die Heilige Messe. Dadurch, dass viele Christen in dem südamerikanischen Land leben, ist das brasilianische Weihnachtsfest dem unseren ähnlicher als gedacht.
Weihnachten in Ozeanien
Wie sieht die typische Weihnachtszeit eigentlich auf der Südhalbkugel aus, also in Ländern, in denen die Festtage mitten in den Sommer fallen? Viele von uns haben schon davon geträumt, einmal Weihnachten am Strand auf der Südhalbkugel zu verbringen, oder?
Weihnachten bei 35 Grad in Australien
In Australien herrschen zur Weihnachtszeit über 30 Grad, die Leute laufen in kurzer Hose und T-Shirt herum und sonnen sich am Strand. Doch nur, weil die Australier nicht vor Kälte zittern und kein Schnee vom Himmel fällt, heisst das längst nicht, dass Weihnachten dort nicht richtig gefeiert wird. Ganz im Gegenteil: Auch hier gibt es schöne Weihnachtsbeleuchtung, geschmückte Tannenbäume und weihnachtlich dekorierte Kaufhäuser. Ausserdem werden die Hauswände sowie die Vorgärten ganz im amerikanischen Stil in Weihnachtsoasen verwandelt.
In Sydney kann man jedes Jahr einen etwa 26 Meter hohen Weihnachtsbaum bewundern, der mit rund 21.000 Lichtern, 4.000 goldenen Kugeln und 1.500 goldenen und grünen Bändchen geschmückt wird. Die Festlichkeiten beginnen in Australien bereits Anfang Dezember und anstelle von frischen Tannenbäumen gibt es dann einfach künstliche Weihnachtsbäume.
Am 24. Dezember gibt es bei vielen Familien traditionell Putenbraten sowie den beliebten Plumpudding. Am Abend legen die Kinder dann meist eine Möhre mit einer Schale Milch raus, damit Santa Claus und seine Rentiere auch versorgt sind. Die Bescherung findet hier, ähnlich wie in England, am Morgen des 25. Dezembers statt.
Wer sich Schnee wünscht, der verreist Ende Juni oder Anfang Juli in die australischen Alpen, um sich am Kamin zu wärmen und Glühwein zu trinken.
Anschliessend ist es üblich, sich zum Brunch oder Mittagessen mit der Familie zu treffen und nachmittags noch ein wenig zu feiern, sei es zu Hause oder sogar am Strand. Der 26. Dezember wird bei den Australiern auch als Boxing Day bezeichnet. An diesem Tag haben alle Geschäfte geöffnet und es gibt besondere Schnäppchen. Alles, was während des Weihnachtsgeschäfts nicht verkauft werden konnte, wird hier zu extrem günstigen Preisen verkauft.
Die Weihnachtsinseln – für eine Überraschung gut
Anders als es der Name der Inseln vermuten lässt, feiern die Einwohner der Weihnachtsinseln, die offiziell zu Australien gehören, gar kein Weihnachten. Die Inseln sind, genau wie die Osterinseln, lediglich nach dem Tag ihrer Entdeckung, Weihnachten 1643, benannt. Irgendwie ein bisschen enttäuschend, findet ihr nicht?
Doppeltes Weihnachtsgefühl in Neuseeland
Auch in Neuseeland sind sommerliche Temperaturen sowie ein Strandbesuch an Weihnachten nichts Ungewöhnliches. Hier sieht es ähnlich aus wie in Australien: Häuser, Strassen und Einkaufszentren sind festlich dekoriert, der ein oder andere Weihnachtsbaum ist zu sehen und die Einwohner sind bereits in Weihnachtsstimmung.
Das Weihnachtsfest wird gerne am Strand oder im Garten bei einem gemütlichen Barbecue verbracht und auch hier bekommen die Kinder am Morgen des 25. Dezembers ihre Geschenke. Generell ähnelt alles sehr dem australischen Weihnachtsfest. Da manche Neuseeländer allerdings nicht auf die weisse Weihnacht verzichten möchten, ist es vor allem im Süden von Neuseeland bei einigen Familien üblich, nochmal im Winter – von Juni bis Oktober – mit Tannenbaum und Weihnachtsdekoration zu feiern.
Asiatische Weihnachten
Wenn wir an Weihnachten denken, kommt uns meist gar nicht in den Sinn, dass auch in Asien Weihnachten gefeiert wird und teilweise sogar als offizieller Feiertag anerkannt worden ist.
Bada din in Indien
Natürlich ist das auch mit der Prägung durch die westlichen Medien zu erklären, wie es zum Beispiel in Indien der Fall ist. In dem Land, wo die meisten Menschen Hindus sind, heisst Weihnachten „Bada din“, was übersetzt „der grosse Tag“ bedeutet. In der Weihnachtszeit kommt, wie in den USA, Santa Claus, um Geschenke zu bringen – die Schulkinder haben sogar Weihnachtsferien.
Fest der Liebe in Japan
Auch in einem anderen asiatischen Land spielt Weihnachten eine Rolle, wenn auch anders, als wir es kennen: In Japan ist das Fest zwar kein offizieller Feiertag, trotzdem begegnet man dem Weihnachtsmann auch hier. Der Christmas Eve ist vor allem ein besonderer Tag für Paare, da sie sich gegenseitig beschenken und ein ganz besonderes Date planen. Weihnachten mit dem Liebsten statt mit den Liebsten. Warum auch nicht?
Ein wahres Festmahl überall auf der Welt
Weihnachtsbraten, Karpfen, ein leckerer Kartoffelsalat mit Würstchen und Raclette – alles mittlerweile gängige Speisen an Heiligabend und Weihnachten. Doch was isst man beispielsweise in unseren europäischen Nachbarländern und wo gibt es das ausgiebigste Festmahl? Einige Festtagsspezialitäten habe ich euch bereits vorgestellt, so wissen wir zum Beispiel, dass die Franzosen und Ukrainer ein besonders üppiges Menü mit vielen Gängen bevorzugen. Die Amerikaner und Engländer lieben ihren Truthahn und auf der anderen Seite der Erde wird ein grosses Barbecue veranstaltet. Auch in anderen Ländern wird es an Weihnachten sehr lecker!
Schwedische Festtagsspezialitäten
In Schweden gibt es das „Julbord“, ein ganz besonderes schwedisches Weihnachtsbuffet. Solltet ihr mal dort sein, könnt ihr dieses Buffet sogar schon in der Vorweihnachtszeit probieren. Meist beginnt das Julbord mit einem schwedischen Glühwein mit Mandeln und Rosinen. Dazu gibt es in der Regel schwedischen Pfefferkuchen, der allerdings nicht mit unserem Lebkuchen verglichen werden kann.
Sobald das Buffet richtig eröffnet wird, bekommt man als Vorspeise eingelegte Heringe in allen erdenklichen Variationen, verschiedene Fischsorten und leckere Meeresfrüchte. Als Hauptspeise die dank Ikea bekannten Köttbullar und den traditionellen Stockfisch Lutfisk. Als Dessert gibt es diverse Kuchenspezialitäten sowie leckeres Eis, Obstsalat und Weihnachtsgebäck.
Weihnachtsoblate in Polen
Auch in Polen sollte man an Heiligabend mit leerem Magen erscheinen, da es hier – ähnlich wie Russland und der Ukraine – zwölf verschiedene Gerichte gibt, in Erinnerung an die zwölf Apostel. Fleischverzehr ist in Polen, ähnlich wie in einigen anderen europäischen Ländern, erst wieder ab dem 25. Dezember erlaubt und somit sind die Gerichte an Heiligabend oft vegetarisch oder fischlastig.
Typische Speisen sind beispielsweise eingelegter Fisch, Karpfen, Pierogi (Maultaschen mit Sauerkraut oder Pilzen gefüllt) sowie eine klare Rote-Beete-Suppe. Ausserdem ist es hier üblich, dass man sich vor dem Essen untereinander eine sogenannte Weihnachtsoblate teilt. Jeder der Anwesenden bricht sich ein Stück der Oblate seines Gegenüber ab, umarmt ihn und spricht seine guten Weihnachtswünsche aus. Eine weitere Tradition ist es, auf dem Tisch für eine zusätzliche Person zu decken. Dieses Gedeck ist für einen unerwarteten Gast gedacht und soll die Gastfreundschaft der Polen symbolisieren.
Weihnachtliche Kalorienbombe in Südkorea
Weder Fisch noch Fleisch gehören zum Weihnachtsschmaus der Südkoreaner, denn diese bevorzugen einen ganz besonderen Weihnachtskuchen, der eine wahre Kalorienbombe ist. Trotzdem kommen Freunde und Verwandte am 25. Dezember zusammen, um den bunten Sahnekuchen zu verspeisen. Doch ganz egal in welchem Land: An Weihnachten solltet ihr lieber nicht auf die Kalorien achten, sondern einfach nur das köstliche Festessen geniessen.
Weihnachten weltweit
Ganz egal, ob in der Schweiz, in Frankreich, Russland oder Australien – jedes Land hat seine ganz eigenen Sitten und Bräuche. Doch im Grossen und Ganzen ist es überall ein Fest der Liebe, bei dem alle von uns ihre liebsten Menschen um sich herum haben möchten. Egal, wie ihr die Weihnachtstage verbringt und welche Traditionen ihr in eurer Familie pflegt, wir wünschen euch eine wunderschöne und besinnliche Weihnachtszeit!